Was IBM, Microsoft und Co. planen

Collaboration - die neuen Tools

15.11.2010
Von 
Markus Strehlitz beschäftigt sich als freier Journalist mit allen Aspekten rund um das Thema Informationstechnologie sowie weiteren Technikthemen. Er schreibt sowohl für Fachzeitschriften wie COMPUTERWOCHE und Online-Medien als auch für Tageszeitungen oder Wissenschaftsmagazine. Vor seiner Selbständigkeit arbeitete er als Redakteur im Software-Ressort der Computer Zeitung.

Sicherheit per Analyse

IBM will seine Analysemechanismen einsetzen, um zum Beispiel zu überwachen, ob interne Blog-Einträge den Firmenrichtlinien entsprechen. Auf Basis der Funktion eines Mitarbeiters kann die Software erkennen, welche Informationen dieser veröffentlichen darf und welche nicht. Laut Kleist arbeitet auch Novell an solchen Analysefähigkeiten. Ob diese allerdings in Pulse integriert werden, ist bis jetzt unklar, da es vor allem noch Aspekte des Datenschutzes zu klären gilt.

Unabhängig von solchen Bedenken wird Analysetechnik laut Gartner-Experte Mann eine wichtige Rolle in den Collaboration-Lösungen der vierten Generation spielen. Mit Hilfe von so genannten Social-Analytics-Funktionen werden die Systeme dem Nutzer zum Beispiel Auskunft darüber geben können, mit wem er am häufigsten kommuniziert oder was die beste Zeit ist, um eine schnelle Antwort von einem bestimmten Kontakt zu erhalten. Denkbar sind laut Mann auch firmenweite Statistiken, die etwa zeigen, welche Netzwerke sich innerhalb einer Organisation gebildet haben oder welche Themen am stärksten diskutiert werden. "Social Analytics bieten nützliche Informationen, und Collaboration-Systeme der vierten Generation sind einer der Bereiche, die davon profitieren werden."

IBM Vulcan
IBM Vulcan

IBM hält diesen Aspekt für so wichtig, dass man ihn in den Mittelpunkt von Vulcan stellt. Die Vision: Mit Hilfe von Social Analytics soll das System selbständig erkennen können, welche Kontakte oder Informationen zu Ansprechpartnern ein Anwender gerade für seine Tätigkeit benötigt. "Der Desktop ist nicht mehr nur ein passives Werkzeug, sondern wird selbst aktiv", erklärt Gartner-Analyst Tom Austin. Er glaubt, dass Vulcan die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, fundamental verändern könnte. Auch sein Kollege Mann ist der Meinung, dass sich IBM mit Vulcan bereits stark dem Bild nähert, das Gartner von einer vierten Collaboration-Generation entworfen hat. Doch es bleibe abzuwarten, wie konkrete Lösungen auf dieser Basis tatsächlich aussehen werden. Bisher gibt es nur Ankündigungen.