In der Softwarebranche gelingt es einigen führenden Unternehmen auch in der aktuellen Konjunkturkrise, ordentliche Gewinnmargen zu erzielen. Trotz stagnierender beziehungsweise sogar rückläufiger Umsätze können einige Anbieter dank Kostensenkungen und Restrukturierungen ihre Margen sogar verbessern. Zu diesen zählt auch Business-Intelligence-Spezialist Cognos, mit dessen Lösungen eine schnellere und koordiniertere Entscheidungsfindung in Unternehmen ermöglicht werden soll. Die Gesellschaft wurde bereits 1969 gegründet und verfügt eigenen Angaben zufolge derzeit über 22000 Kunden in rund 135 Ländern. Für das im Februar endende Geschäftsjahr wird ein Umsatz von fast 550 Millionen Dollar angestrebt. Dabei soll ein Gewinn von 0,75 Dollar je Aktie erzielt werden. Zum Ende des dritten Quartals verfügt Cognos über eine gesunde Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von 62 Prozent und keinerlei Bankschulden. Die kürzlich bekanntgegebene Übernahme des Collaboration-Softwareanbieters Adaytum kostet knapp 160 Millionen Dollar. Einschließlich dieser Akquisition plant Cognos im neuen Geschäftsjahr, den Umsatz und Gewinn um je 20 Prozent zu steigern. Aufgrund der guten Marktstellung und des derzeit viel versprechenden Segments Business Intelligence ist dies durchaus erreichbar - wenn auch sehr ehrgeizig. Allerdings ist dieser positive Ausblick im aktuellen Aktienkurs bereits eingepreist. Die Bewertung mit dem 3,6-fachen Umsatz und dem 30-fachen Gewinn 2002/03 dürfte so betrachtet als angemessen, aber nicht als günstig zu bezeichnen sein. Vor dem Hintergrund der anhaltend schwachen Konjunktur und der damit verbundenen Zurückhaltung vieler Anwender bei IT-Investitionen ist die Aktie beim aktuellen Bewertungsniveau deshalb nur eine Halteposition. (gh)

*Die Autoren sind Analysten der Capital Management Wolpers (CMW) GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.