Cognit soll für die Post Btx-Fische an Land ziehen:DBP visiert Btx-Verkehr mit Holland an

10.06.1988

KÖLN (CW) - Die Koppelung des holländischen Btx-Systems Viditel mit dem deutschen Bildschirmtext faßt die Bundespost mit dem Projekt Holger für den Herbst 1988 ins Auge. Im Auftrag der Post und der Wirtschaftsministerien von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sucht die Unternehmensberatung Cognit GmbH, Köln, nach potentiellen Anwendern.

Die Verwirklichung eines grenzüberschreitenden Btx-Datenaustausches zwischen den Niederlanden und der Bundesrepublik stellt laut Cognit einen ersten Schritt zur Integration europäischer CEPT-Videotex-Systeme dar. Über eine Gateway-Funktion wird es Bildschirmtext- beziehungsweise Viditel-Nutzern künftig möglich sein, mit dem öffentlichen System oder mit externen Rechnern im jeweils anderen Land zu kommunizieren. Daher auch der Projektname Holger, der sich aus den internationalen Anfangskürzeln der beiden Länder zusammensetzt und die Zusammenarbeit der zwei Nachbarstaaten symbolisieren soll. Eine Btx-Koppelung wird jedoch auch mit anderen europäischen Ländern angestrebt.

Als potentielle Zielgruppe für den Btx-Grenzverkehr hat die Bundespost vor allem mittelständische Unternehmen im Visier. Für sie, so glaubt man im Ministerium in Bonn, ist der grenzüberschreitende Btx-Service sowohl aus organisatorischen als auch aus Kostenaspekten besonders interessant und lukrativ. Deshalb wurde die Cognit GmbH mit der Adressenselektierung geeigneter Unternehmen beauftragt.

Cognit wird sich dabei in der ersten Phase des Projektes darauf konzentrieren, deutsche Unternehmen herauszufiltern, die in den Niederlanden Vertretungen haben und geeignet erscheinen, zukünftig eine überstaatliche Btx-gestützte Datenkommunikation zu praktizeren. In der zweiten Phase wird die Unternehmensberatung dann die ausgewählten Betriebe ansprechen und durch eine Kommunikationsanalyse feststellen, welche Bereiche auf welche Art wirkungsvoll durch Btx unterstützt werden können.

Informationen: Cognit GmbH, Eupener Straße 150, 5000 Köln 41, Telefon 02 21/49 40 33.