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Code von Video-Kopier-Technik wird veröffentlicht

17.01.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Entwickler der unter Video-Kopierern beliebten Technik "DivX" wollen ihr Verfahren der Öffentlichkeit zugänglich machen. DivX erlaubt es, den Film einer Video-DVD statt im MPEG-2- im MPEG-4-Format zu speichern. Damit lassen sich beispielsweise zwei Stunden lange Kinofilme mit wenig Qualitätsverlusten auf einen CD-Rohling pressen.

"Wir wollen uns öffnen, um Entwickler für verschiedene Plattformen und Geräte zu gewinnen", erklärt Joe Bedzek, Chef des Unternehmens "Project Mayo" den Schritt. Die Filmindustrie ist bereits hellhörig geworden: Zwar lässt sich mit Open DivX kein DVD-Kopierschutz knacken, dafür werden andere Werkzeuge benötigt. Doch erleichtert die Technik die Verteilung des Inhalts eventuell geknackter Scheiben. Erwartet wird ein ähnliches Problem, wie es die Musikindustrie mit der Verteilung von Songs im Audioformat MP3 bereits hat. Die Warnung der Filmindustrie: Die Anwälte stehen in den Startlöchern, und man werde jeden, der den Kopierschutz von DVDs aufhebt und mit der Technik dann die kopiergeschützten Titel in Umlauf bringt, gerichtlich belangen.

Project Mayo verweist auf die Vorteile: Mit der Veröffentlichung wolle man spezifischen Entwicklungen, beispielsweise aus dem Hause Microsoft zuvorkommen. Allerdings werden die DivX-Interessenten auf der Site darauf hingewiesen, dass "die Patentlage im Videobereich verworren ist und die Verwendung des Open DivX-Codes auf eigenes Risiko erfolgt".