Cocom-Regeln stoppen AlcatelUdSSR-Geschäft

22.09.1989

BRÜSSEL (CW) - Auf Eis gelegt ist erst einmal der 1-Milliarden-Dollar-Kontrakt zwischen der französischen Telekom-Gruppe Alcatel und der Sowjetunion. Grund: Die Exportbeschränkungen des Pariser Koordinierungsausschusses für die Ost-West-Handelspolitik (Cocom) lassen den High-Tech-Transfer in die UdSSR derzeit nicht zu. Ein Sprecher von Alcatel Bell erklärte dazu, es sei an der Zeit, die Cocom-Beschränkungen zu lockern. Immer mehr westliche Gesellschaften, unter anderem die Münchener Siemens AG, würden sich um ähnliche Joint-ventures in der Sowjetunion bemühen. Dadurch nehme der Druck auf den Cocom-Ausschuß zu, den High-Tech-Handel mit dem Ostblock zu erleichtern.

Alcatel und die UdSSR hatten vereinbart, daß die belgische Alcatel Bell Telephone 250 000 digitale Telefonleitungen des Systems B 12 in die UdSSR liefert und danach in einem Joint-venture mit der Leningrader Gesellschaft Krasnaya Zarya die Vermittlungssysteme installiert, die mehr als 1,5 Millionen Leitungen im Jahr steuern.