Best-Practice-Methoden

Cobit, ITIL und eSCM zu wenig eingesetzt

19.09.2011
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Cobit noch zu wenig genutzt

Nur wenige Firmen haben die IT-Strategie an den Business-Zielen ausgerichtet. Auch der Einsatz von KPIs für Erfolgsmessungen sind kaum verbreitet.
Nur wenige Firmen haben die IT-Strategie an den Business-Zielen ausgerichtet. Auch der Einsatz von KPIs für Erfolgsmessungen sind kaum verbreitet.
Foto: PAC, Logica

Um die IT- mit den Unternehmenszielen abzugleichen, setzen 14 Prozent Cobit (Control Objectives for Information and Related Technology) in der Version 4.1 ein. 34 Prozent planen den Einsatz dieser Cobit-Version als Best-Practice-Modell für die IT-Governance in Zukunft. Die Version 4 von Cobit nutzen immerhin 27 Prozent, doch nur 17 Prozent wollen diese einführen.

Die Umfrageergebnisse zeigen aber auch, dass mehr als die Hälfte der Firmen noch keine Cobit-Einführung vorhat. Nur ein Drittel der Befragten gleicht die IT-Strategie planmäßig an die Geschäftsstrategie an. Lediglich 23 Prozent messen kontinuierlich den Anteil der IT am Geschäftserfolg mittels standardisierter Methoden und KPIs (Key Performance Indicator).

Die IT-Fertigungstiefe sinkt

Mit ITIL, Cobit und eSourcing Capability Modelle (eSCM) erreichen das IT-Management-Prozesse den höheren Reifegrad.
Mit ITIL, Cobit und eSourcing Capability Modelle (eSCM) erreichen das IT-Management-Prozesse den höheren Reifegrad.
Foto: PAC, Logica

Viele Firmen reduzieren die IT-Fertigungstiefe, sie liegt derzeit im Schnitt bei 29 Prozent, um IT-Prozesse und Ressourcen flexibel bereitstellen zu können. In diesem Kontext wird die Planung und Steuerung von Beschaffungsaktivitäten zu einem Kernprozess des IT-Managements, denn CIOs kaufen künftig mehr Leistungen von externen Providern ein.

Nicht einmal ein Fünftel der Firmen setzt für die IT-Beschaffung Steuerungsmodelle wie eSCM (eSourcing Capability Model) ein. 19 Prozent verwenden derzeit das eSourcing Capability Model for Client Organizations (eSCM-CL) und 16 Prozent das eSourcing Capability Model for Service Provider (eSCM-SP).

Immerhin ein Fünftel will innerhalb der nächsten 18 Monate das eSCM-CL einführen, ein Viertel das eSCM-SP, was Rückschlüsse auf ein steigendes Interesse an dieser Methodik zulässt. Das gilt insbesondere in Branchen wie der Finanz- und Fertigungsindustrie, die einen hohen Outsourcing-Anteil haben.

eSCM-CL und eSCM-SP einführen

Die Studienergebnisse basieren auf einer Online-Befragung von mehr als 205 IT-Führungskräften in deutschen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und mit mehr als 1.000 Mitarbeitern. 34 Prozent der Firmen haben bis zu 2.000 Beschäftigte, 38 Prozent zwischen 2.000 und 10.000 und 28 Prozent mehr als 10.000 Mitarbeiter.

Teaserbild: Sebastian Kaulitzki, Fotolia.de