CMS-Anbieter modellieren Details heraus

12.06.2002
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Obwohl der Internet-Boom der Vergangenheit angehört, sind Content-Management-Lösungen weiterhin gefragt. Die Anwender suchen vor allem nach preisgünstigen, Betriebskosten senkenden sowie pflegeleichten Systemen. Die Hersteller reagieren mit der Integration von Suchmaschinen und multilingualen Features, mit denen sich interaktionale Websites einfacher verwalten lassen.

Programme zum Verwalten der Inhalte von Internet-Sites, Intranets und Portalen stehen nach wie vor auf der Wunschliste der IT-Manager. So zählten Anbieter von Content-Management-Systemen zu den wenigen Ausstellern der stark verkleinerten Fachmesse „Internet World 2002“ in Berlin, die ein größeres Publikum fanden. Die Nachfrage untermauert das Marktforschungsunternehmen IDC: Die Analysten schätzen den Umsatz mit Content-Management- und Retrieval-Software in Westeuropa für das Jahr 2006 auf 2,8 Milliarden Dollar, wobei dieses Segment stärker wachsen soll als der gesamte Softwaremarkt in dieser Region. Das Volumen des vergangenen Jahres beziffern die Auguren auf 637 Millionen Dollar.

Systemwechsel bei Bol.de

Vorrangiges Entscheidungskriterium für IT-Verantwortliche ist aber nicht mehr nur der gute Name eine Lösung. Sie messen die Hersteller vielmehr daran, ob sich durch den Einsatz der Produkte die Betriebskosten von Web-Auftritten, Intranets oder E-Commerce-Sites senken lassen. Manche Käufer wechseln aus diesem Grund den Anbieter. So tauschte beispielsweise Bertelsmann jüngst bei vier seiner internationalen Online-Medienshops, darunter die deutsche Bol.de, eine Lösung des namhaften US-Herstellers Vignette durch den „Content Management Server“ (CMS) des in Oldenburg beheimateten Herstellers Reddot Solutions aus. Dieses System dient der vom Mutterkonzern zum Sparen verpflichteten Internet-Firma zur Verwaltung von Produktbeschreibungen sowie zum Erstellen von redaktionellen Seiten im Online-Shop. Der CMS wurde

hierzu in die bereits existierende E-Commerce-Umgebung „Enfinity“ von Intershop eingebunden.

Reddot möchte wie andere Anbieter verstärkt Kunden gewinnen, die Websites in verschiedenen Ländern betreuen müssen, und hat daher sein CMS Unicode-fähig gemacht. Auf diese Weise lassen sich über ein System Online-Angebote für europäische, aber auch fernöstliche Besucher kostengünstiger über eine zentrale Stelle verwalten. Spezielle Funktionen, um Übersetzer besser in den redaktionellen Workflow zu integrieren, sollen in der nächsten Version folgen.