Windows- und Surface-Sparte im Minus

Cloud treibt das Microsoft-Geschäft voran

28.04.2017
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Die Cloud hat Microsofts Bilanz für das dritte Fiskalquartal gerettet. Während das klassische Windows-Geschäft schwächelte, legten die Umsätze mit Cloud-Servcies zum Teil deutlich zu. Allein die Einnahmen mit der Azure-Plattform haben sich nahezu verdoppelt.

Der weltgrößte Softwarehersteller hat mit seinen Zahlen für das dritte Fiskalquartal des Geschäftsjahres 2017/18 die Erwartungen der Börsianer erfüllt. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um acht Prozent auf knapp 22,1 Milliarden Dollar zu. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 4,8 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor stand an gleicher Stelle ein Plus von fast 3,8 Milliarden Dollar.

Im Detail betrachtet fielen die Ergebnisse der einzelnen Sparten jedoch recht unterschiedlich aus, was letzten Endes auch die tiefgreifenden Veränderungen im Geschäftsmodell des Softwareriesen widerspiegelt. So wuchsen die Einnahmen im Geschäftsbereich Productivity and Business Processes um 22 Prozent auf acht Milliarden Dollar. Treiber war hier vor allem das im vergangenen Jahr übernommene Business Social Network LinkedIn, das 975 Millionen Dollar zum Umsatz beitrug. Auch das Geschäft mit Office-Produkten und -Services legte Microsoft-Angaben zufolge zu - im Geschäftskundenumfeld um sieben Prozent, im Consumer-Bereich um 15 Prozent. Darüber hinaus wuchs auch das Geschäft mit den Business-Anwendungen aus der Dynamics-Familie um zehn Prozent.

Deutlich zugelegt hat auch das Cloud-Geschäft von Microsoft. Die Sparte Intelligent Cloud wuchs im Vergleich zum Vorjahresquartal um elf Prozent auf einen Umsatz von 6,8 Milliarden Dollar. Server-Produkte und Cloud-Services kamen auf ein Plus von insgesamt 15 Prozent. Highlight war hier aus Microsoft-Sicht die Cloud-Plattform Azure. Deren Umsatz hat sich im Jahresvergleich fast verdoppelt (plus 93 Prozent).

Geschäft mit Surface-Geräten bricht ein

Den größten Posten in der Microsoft-Bilanz nimmt nach wie vor der um den Windows-Kern kreisende Bereich Personal Computing mit Einnahmen in Höhe von 8,8 Milliarden Dollar ein. Allerdings verbuchte der US-Konzern an dieser Stelle einen Rückgang von sieben Prozent. Geschuldet war dies in erster Linie einem schwächeren Geschäft mit Windows-Smartphones sowie einem Einbruch beim Surface-Umsatz. Das Geschäft mit Tablets, Notebooks und PCs, das Microsoft in den zurückliegenden Monaten versucht hatte stark zu puschen, ging im Jahresvergleich um 26 Prozent zurück. Dagegen stiegen die Windows-Einnahmen in den verschiedenen Segmenten im Mittel um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag.

Für Microsoft-CEO Satya Nadella steht vor allem die Cloud als wichtigster Wachstumstreiber für die Zukunft im Fokus.
Für Microsoft-CEO Satya Nadella steht vor allem die Cloud als wichtigster Wachstumstreiber für die Zukunft im Fokus.
Foto: Microsoft

Die Microsoft-Verantwortlichen rücken indes in erster Linie das Cloud-Geschäft ins Rampenlicht, das auch in Zukunft der Wachstumstreiber sein soll. "Die Zahlen sind ein Beleg dafür, dass die Kunden der Microsoft-Cloud vertrauen", interpretierte Konzernchef Satya Nadella die jüngsten Zahlen. Von großen multinationalen Konzernen bis hin zu mittelgroßen und kleinen Firmen nutzten die Organisationen weltweit Microsofts Cloud-Plattform, um ihre digitale Transformation voranzutreiben.