Probleme bei Integration

Cloud-Marktplätze im Vergleich

20.05.2015
Von 
Karsten Leclerque ist Principal Consultant - Outsourcing & Cloud bei PAC (Pierre Audoin Consultants) in München.

Softwarehersteller als wichtige IaaS-Kundengruppe

Partner, insbesondere ISVs, nutzen die Marktplätze der Provider aber nicht nur als Vertriebskanal, sondern oft auch als Entwicklungs- und Betriebsplattform (Stichwort Platform as a Service, PaaS).

Praktisch alle ISVs haben erkannt, dass sie ihre Lösungen auch im SaaS-Modell zur Verfügung stellen müssen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Errichtung und der Betrieb eigener Infrastrukturen gehört in der Regel nicht zum Kerngeschäft, insofern liegt es nahe, direkt bestehende IaaS-/PaaS-Angebote zu nutzen.

Gerade IaaS-Provider sehen Softwarehersteller demzufolge als eigene wichtige Kundengruppe an. Start-ups wählen sowieso häufig direkt diese Variante, um ihr Business schnell und ohne große Vorabinvestition zu starten. Diese profitieren gleichzeitig vom "guten Namen" der Cloud-Betreiber.

Diesen enorm wachsenden Workload auf die eigene Plattform zu bringen, ist natürlich äußerst interessant für Cloud-Betreiber.

Kunden enger binden

Und ISVs nicht nur die eigenen Infrastrukturen zu vermieten, sondern deren Lösungen zusätzlich über einen Marktplatz den Endkunden zu präsentieren, oder, je nach Marktplatzmodell, auch zu verkaufen, ist zusätzlich attraktiv. Das Angebot dient nicht zuletzt dazu, Bestandskunden, die auf der Suche nach einer Cloud-Lösung für bestimmte Anwendungsbereiche sind, eine Lösung "im eigenen Haus" anbieten zu können und sie so an enger sich zu binden.

Beispiele für diese Strategie liefern Firmen wie die Deutsche Telekom oder Amazon Web Services, die neben Firmenkunden auch den Massenmarkt mit einer Vielzahl von Angeboten ansprechen. Aber auch Anbieter wie Canopy oder T-Systems gehen diesen Weg im Großkundengeschäft, wenngleich mit einer selektiveren Auswahl an Lösungen.