Amazon, Google und Microsoft

Cloud Computing von der juristischen Seite

12.10.2009
Von Thomas  Söbbing
Wenn der IT-Service aus der Wolke kommt, heißt es, sich auf eine schwierige Rechtslage einzustellen.

Key Player der IT-Branche wie Amazon, Google, Microsoft aber auch Sun (vor dem Merger mit Orcale) verkünden schon länger, dass sie im Cloud Computing die Zukunft sehen. Doch stellt sich hinsichtlich solcher Visionen immer die Frage nach der juristischen Umsetzbarkeit und den damit verbundenen Risiken.

Die Definition von Cloud Computing (siehe Kasten) klingt zunächst nach einem ASP-Modell (Application Service Providing). Hier kauft der Kunde nicht mehr seine Softwareanwendung, sondern bezahlt nur noch deren zeitlich begrenzte Nutzung - wie beipielsweise bei der "Google App Engine". Doch Cloud Computing geht viel weiter. Vom Cloud-Anbieter werden nicht nur die Lizenzen zur Verfügung gestellt, sondern auch Filespace und Datenbanken.

Der eigentliche Unterschied spielt sich innerhalb der Wolke ab. Hier kommen die Leistungen nicht wie beim ASP von einem Server oder einer Server-Farm, sondern von mehreren unterschiedlichen Servern beziehungsweise Server-Farmen. Diese Server können einem oder auch unterschiedlichen Anbietern gehören. Vor allem aber können sie überall auf der Welt verteilt sein und zusammen ein "Grid" (Rechnernetz) bilden. Das Rechenzentrum verwendet die weltweit verteilten Server durch Virtualisierungstechniken wie eigene Maschinen. Der Kunde oder Enduser merkt hiervon nichts, wenn er die Performance des Cloud-IT-Anbieters am vereinbarten Service Level Agreement (SLA) misst.

Cloud Computing - eine Definition

  • Im Regelfall gibt es beim Cloud Computing einen externen Betreiber, der Applikationen, Filespace und/oder Datenbanken für Dritte bereitstellt.

  • Die Basis des Cloud Computing ist ein leistungsfähiges Netz, das die Instanzen des Konzepts miteinander verbinden, die von verschiedenen Dienstanbietern (Clouds) stammen können.

  • Insofern geht Cloud Computing über andere gegenwärtig diskutierte Ansätze wie ASP oder Software as a Service (SaaS) sowie über Konzepte wie die Virtualisierung hinaus.

  • Die Bezahlung für den Dienst richtet sich in der Regel nach Art und Dauer der Nutzung.

  • Zu den Techniken für dieses Konzept gehören Grid-Computing und Virtualisierung.

  • In einem weit entfernten Rechenzentrum werden parallelisierte Rechner bereitgestellt, die gemeinsam eine hohe Leistung liefern.

  • Aus dieser "Wolke" heraus können viele Anwendungen (meist Rich Internet Applications mit Ajax-Technik) von vielen Nutzern gleichzeitig genutzt werden.

  • Das Konzept verspricht Unternehmen, aber auch Universitäten die Möglichkeit, Ressourcen gemeinsam zu nutzen, statt die teuren eigenen Rechenzentren immer weiter auszubauen.

  • Die Kehrseite der Medaille bilden Fragen nach Sicherheit, Verfügbarkeit und Benutzerfreundlichkeit.