Cloud Computing in der Praxis

"Cloud Broker helfen dem CIO"

23.11.2010
Von 
Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.

Google App Engine ein Nischenprodukt?

CW: Wie schätzen sie Googles Position im Cloud-Markt ein?

Cearley: Google verdient sein Geld mit Cloud basierten Business-Services, hauptsächlich mit Kontext-bezogenen Anzeigen. Alles, was sie unternehmen, von Youtube bis zu Google Apps, stützt dieses Modell. Außerdem arbeiten sie noch daran, ihr Cloud-Angebot für Enterprise-Kunden zu positionieren. Bisher haben Unternehmen die App-Engine aber noch nicht in größerem Maße angenommen, das gilt übrigens auch für die unabhängigen Softwareentwickler. Ich glaube deshalb, dass die App Engine ein Nischenprodukt bleibt. Enterprise-Kunden betrachten Cloud-Anbieter mit Web-Hintergrund generell eher skeptisch. Offenbar verfügen sie noch nicht über die passenden Lizenzmodelle, Supportstrukturen oder Applikationen.

CW: Sie haben erwähnt, dass Microsoft ein Risiko eingeht, wenn sich Cloud Computing nicht als das neue große Paradigma entpuppt. Wie sieht Gartner das?

Cearley: Cloud Computing wird die IT-Welt wahrscheinlich stärker verändern als das Client-Server-Paradigma. Diese Art des Computings ist ein langfristiges Phänomen. Dabei werden sich die verschiedenen Modelle in unterschiedlicher Geschwindigkeit entwickeln und vom Anwender angenommen werden.