Zögern mindert Wettbewerbsfähigkeit:

ClM bleibt vorerst Zukunftsmusik

14.03.1986

FRANKFURT (pi) - Die vollautomatische Fabrik ist auch in den Vereinigten Staaten noch mehr Wunschtraum als Wirklichkeit. Das geht aus einem Bericht der Business Week hervor, der auch die Hindernisse auf dem Weg zur "Computer Integrated Manufacturing" (CIM) nennt.

Hürde Nummer eins seien die Kosten. Aus diesem Grunde haben bisher nur die finanzstärksten Unternehmen Fertigungsbetriebe, die den Namen "vollautomatisch" auch verdienen. Das Magazin schätzt deren Zahl auf etwa zwei Dutzend. Insgesamt investieren allerdings rund zehnmal so viele Firmen nennenswerte Beträge in CIM. General Electric will in den nächsten fünf Jahren rund eine Milliarde Dollar für die Automatisierung von sechs Produktionsbetrieben ausgeben.

Schon kleine CIM-Systeme, als flexible Fertigungssysteme bezeichnet, kosten fünf Millionen Dollar und mehr.

Als noch hinderlicher als die finanziellen Probleme beschreibt der Bericht die Schwerfälligkeit des Top-Managements, das sich vor den Folgen einer Entscheidung mit derart großer Tragweite scheue. In der Tat bringe CIM eine mühsame Umstellung aller Betriebsabläufe mit sich und brauche drei bis fünf Jahre, bis es funktioniere. Für viele seien die abschreckende Größenordnungen.

Andererseits verloren die zögerlichen Unternehmen den Anschluß an eine unaufhaltsame Entwicklung und damit langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit, schreibt Business Week.