Centracon-Erhebung

Client-Virtualisierung gewinnt an Akzeptanz

21.10.2009
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Höhere Flexibilität

Als stärkstes Motiv für die Client-Virtualisierung wurde in der Centracon-Erhebung der Gewinn an Flexibilität ermittelt (plus 5 auf 64 Prozent). Vor einem Jahr hatte noch das einfachere Desktop-Management die Tabelle der Nutzenvorteile angeführt, das mit 63 Prozent aber auch das Niveau von 2007 leicht verbessert hat. Drei von fünf Firmen führen zudem als Pluspunkte Kostenersparnisse an, die sie damit zu erreichen glauben.

Einfacheres Management und höhere Flexibilität sind die wichtigsten Treiber für die Client-Virtualisierung.
Einfacheres Management und höhere Flexibilität sind die wichtigsten Treiber für die Client-Virtualisierung.
Foto: centracon

In Sachen einer höheren Sicherheit sind die Erwartungen jedoch leicht zurückgegangen (minus 2 auf 44 Prozent). Dagegen gewinnt die Client-Virtualisierung immer mehr an Bedeutung für übergreifende Technologiestrategien. Dieser Aspekt spielte 2007 erst für 38 Prozent der befragten Unternehmen eine Rolle, inzwischen sind es mit einem Zuwachs von 15 Prozent bereits 53 Prozent der Firmen, in deren Augen sich die Realisierung von Konzepten zur Client-Virtualisierung aus mittelfristigen Strategieüberlegungen ableitet.

Allerdings wird diese Technologie nach den Einschätzungen des Centracon-Geschäftsführers Robert Gerhards in der Praxis trotzdem noch unter seinen Möglichkeiten bewertet. "Der Nutzen der Virtualisierung ist deutlich größer, weil sich darin eine Vielfalt strategischer Optionen verbirgt, die in ihrer Gesamtheit oftmals noch gar nicht ausreichend erkannt wird." Die hauptsächliche Ursache sieht er darin, dass die Virtualisierungstechnologien noch zu wenig aus der Perspektive der Business-Anforderungen betrachtet werden und stattdessen eher als Problemlöser dienen. "Notwendig ist ein breiterer Blickwinkel mit konsequenter Integration in die Gesamtorganisation", urteilt Gerhards. "Dann treten plötzlich Nutzenaspekte der Client-Virtualisierung zutage, die bei einem rein technologischen Fokus gar nicht erkennbar sind." Einen Überblick über Anbieter von Desktop-Virtualisierungslösungen finden Sie in diesem Computerwoche-Beitrag.