Cleverer als die Konkurrenz

10.11.2004
Von in Ingrid

Die Übernahme von kreativen Startups gehört zu den Methoden des Netzwerkausstatters Cisco, erläuterte Bernd Heinrichs, Direktor für Business Development und Marketing bei Cisco in Hallbergmoos. Mit jungen Firmen kauft die IT-Company je nach Interessenlage in unterschiedlichen Marktsegmenten Know-how, kreative Köpfe und Marktanteile dazu. Der überwiegende Teil der Akquisitionen (80 Prozent) findet im Silicon Valley statt, erläuterte Heinrichs. Einer der Gründe, weshalb bisher bevorzugt Firmen vor der eigenen Haustür akquiriert wurden, sei die schnelle Integration. Während in den USA die Eingliederung nur rund 120 Tage dauere, könne sich dieser Prozess in Europa schon über zwei bis drei Jahre hinziehen; als Richtschnur gelten bei Cisco 180 Tage. Mögliche Akquisitionen beschließt ein kleines Management-Team; passen Rahmenbedingungen und innovatives Potenzial des Übernahmeobjekts, könne die Entscheidung durchaus innerhalb einer halben Stunde fallen, so der Cisco-Mann.

Neben der schnellen Integration gilt die Maxime, innerhalb des Unternehmens nicht parallel an gleichen Entwicklungen zu forschen. In diesem Jahr gab Cisco rund drei Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung aus, das entspricht etwa 15 Prozent des Umsatzes; rund 13 000 Ingenieure arbeiten in 1000 Entwicklungslabors. "Wir müssen wieder investieren und größere Risiken eingehen", skizziert Heinrichs die geplante offensivere Firmenstrategie für das kommende Jahr.

Wie managt ein Konzern wie Siemens die neuen Ideen seiner Mitarbeiter? Für Heinrich Stuckenschneider, Leiter des strategischen Marketings Corporate Technology der Siemens AG, hat die technologische Revolution erst begonnen. "Es gibt noch unendlich viele Möglichkeiten, Geschäfte zu machen", ist der Manager überzeugt. In seinem Vortrag stellte er die Methode "Picture of the Future" vor, die Siemens einsetzt, um innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Am Beispiel "Information und Kommunikation" präsentierte Stuckenschneider ein Zukunftsszenario, das unterschiedliche Einflussfaktoren wie veränderte Anforderungen an mobile Arbeitsplätze, lebenslanges Lernen, Globalisierung oder höheres Lebensalter berücksichtigt.