Systeme zur Desktop-Virtualisierung

Citrix XenDesktop und VMware View im Vergleich

09.06.2009
Von Dirk Pelzer

Virtuelle Maschinen auf Vorrat

Um die Bereitstellungszeit zu verkürzen, kann der Systemverwalter per View Composer eine bestimmte Anzahl aktiver virtueller Maschinen vorhalten, die für die sofortige Anmeldung eines Anwenders bereit stehen. Zudem startet das Tool bei entsprechender Konfiguration beliebig viele virtuelle Maschinen, um den Bedarf an sofort einsatzfähigen Desktops zu decken.

Alle wesentlichen Funktionen von VMware View 3 sind über eine Web-basierte Oberfläche erreichbar.
Alle wesentlichen Funktionen von VMware View 3 sind über eine Web-basierte Oberfläche erreichbar.

Der View Composer stellt darüber hinaus weitere virtuelle Desktop-Ressourcen zur Verfügung. Über den "Individual Desktop" kann der Systemverwalter auf individuelle Benutzer abgestimmte virtuelle Maschinen anbieten. Als derzeit noch experimentelles Feature erlaubt VMware dafür sogar einen Betrieb ohne Netzwerkanbindung. In diesem Fall sorgt der VMware Offline-Client dafür, dass beim Anschluss des Desktops an das Firmennetz alle geänderten Daten wieder automatisch zurückgeschrieben werden. Für die Sicherheit der lokal abgelegten Daten sorgt eine AES-128-Verschlüsselung der virtuellen Festplatte.

Auch Blades und Terminal-Server-Sessions

Über den "Manual Desktop Pool" und den "Microsoft Terminal Services Desktop Pool" erhält der Systemverwalter zudem die Möglichkeit, bestehende Blade-PC-Systeme und Microsoft Terminal Server in die Virtual Desktop Infrastructure einzubinden. Dazu muss auf den betreffenden Systemen lediglich der View Agent installiert werden.

Die Anwendungsvirtualisierung mit Thinapp erleichtert die Standardisierung aller Desktops auf ein Windows-Image.
Die Anwendungsvirtualisierung mit Thinapp erleichtert die Standardisierung aller Desktops auf ein Windows-Image.

Der Vorteil für den Endanwender besteht darin, dass er stets über denselben Weg auf die benötigten Ressourcen zugreift. Diese werden ihm über den VMware View Manager angeboten. Nach erfolgreicher Authentifizierung leitet er die Anfrage eines View Clients an das jeweilige Zielsystem weiter. Für den View Client wiederum wird ein Arbeitsplatz in Form eines Thin Clients oder eines Windows-/Linux-PC benötigt, wobei lokal angeschlossener USB-Geräte genutzt werden können.

Um einer herkömmliche Installation von Software in den VMs zu vermeiden, hat VMware das bislang als separates Produkt erhältliche ThinApp in View 3 integriert. Dieses ermöglicht es, fast alle Applikationen in eine virtuelle Ausführungsumgebung einzubetten. Diese beinhaltet sämtliche erforderlichen Binär- und Konfigurationsdateien. Die komplette, als EXE-Datei verpackte Umgebung kann dann beispielsweise direkt von einem File-Server gestartet, oder über einen Terminal-Server ausgeführt werden