Citrix-Update mehr als nur Facelifting

28.04.2005
Kernkomponente Presentation Server wartet mit über 50 Neuerungen auf.

Still verschwand auf der Kundenveranstaltung "iForum" in München der Begriff "Metaframe" aus dem Namen des Kernprodukts von Citrix. Zur Access Suite 4 gehören die überarbeiteten und auf den gleichen Versionsstand gebrachten Komponenten "Presentation Server" und "Password Manager" sowie das "Access Gateway".

Der Presentation Server 4.0 ist die Kernkomponente, um Anwendungen zentral zu verwalten und über beliebige Netzwerke auf unterschiedlichen Endgeräten zugänglich zu machen. Hier gibt es mehr als 50 Neuerungen. Ein verbessertes CPU-Auslastungs-Management verhindert, dass einzelne User zu viel Rechenleistung in Anspruch nehmen. Dadurch können mehr Nutzer auf einen Server geschaltet werden. Über 1000 Server lassen sich in einer Serverfarm mittels einer zentralen Management-Konsole verwalten.

Das neue "Application Isolation Environment" ermöglicht es, Anwendungen, die nicht Terminal-Server-kompatibel sind, zum Beispiel "Microsoft Activesync", innerhalb einer "Sandbox" sicher auf dem Presentation Server zu betreiben. Ein neuer universeller Druckertreiber erhöht die Druckgeschwindigkeit um bis zu 50 Prozent und unterstützt Druckereigenschaften wie Sortieren, Stapeln, Heften, verschiedene Papierschächte etc. "Proximity Printing" erlaubt mobilen Benutzern das Drucken am räumlich nächstgelegenen Drucker.

Die Single-Sign-on-Lösung Password Manager 4.0 erlaubt Benutzern die Rücksetzung des Passworts. Das dürfte den Helpdesk von Anrufern entlasten, die ihren neuen Zugangscode vergessen haben. Die neue Funktion "Hot Desktop" macht es möglich, dass mehrere Anwender Endgeräte gemeinsam nutzen. Dabei wechselt der Benutzer-Account innerhalb von Sekunden. Der Password Manager unterstützt jetzt auch LDAP-Verzeichnisse wie Microsofts "Active Directory Application Mode", Novells "eDirectory", IBMs "Tivoli Directory Server" und Suns "Java System Directory Server". Die Administration erfolgt über die zentrale Access-Suite-Konsole.

Mit dem Access Gateway 4.0 gibt es eine SSL-VPN-Hardware, welche die Implementierung und Verwaltung von IPsec und SSL-VPN-Lösungen erspart. Das Bauteil unterstützt alle Anwendungen, Protokolle und Netzwerkressourcen einschließlich VoIP.

Es erlaubt den Zugriff auf Anwendungen, die sich hinter der Firewall eines anderen Unternehmens befinden. Dabei analysiert es die Identität und Integrität des Endgeräts, bevor es die Verbindung gestattet. Welche Ressourcen der Anwender in welcher Weise nutzen darf, ist in Regeln festgelegt. Wenn Benutzer zwischen Endgeräten oder Zugriffsorten wechseln, werden die Zugriffsrechte automatisch angepasst. Die IP-Adressen der Ressourcen im Netz bleiben verborgen, so dass Würmer, die sich durch Scannen der Routing-Tabellen verbreiten, keine Chance haben.

Citrix beginnt die Auslieferung der Access Suite 4.0 im laufenden Quartal. Es gibt verschiedene Upgrade-Möglichkeiten, um beispielsweise ein Update des Presentation Server mit einer Einführung des Password Manager und des Access Gateway zu verbinden. Der empfohlene Verkaufspreis wurde um rund 20 Prozent gesenkt. Kunden können zwischen den Lizenzmodellen Easy, Open und Flex wählen. In jedem Fall ist der automa- tische Zugang zu weiteren Upgrades und Verbesserungen enthalten. (ls)