Client-Hypervisor

Citrix macht zentrale Desktops mobil

20.05.2010
Von Andreas Kroschel

Wichtiges Update für XenServer

Während auf der Konferenz die meiste Aufmerksamkeit dem neuen Client-Hypervisor galt, kündigte Citrix vergleichsweise wenig beachtet die Version 5.6 von XenServer an. Der kleine Versionssprung täuscht indes über die Bedeutung dieses Updates hinweg, das in einigen zentralen Punkten mit VMware gleichzieht. Zu den wichtigsten Neuerungen zählt eine dynamische Spericherverwaltung, die eine höhere VM-Dichte pro Maschine zulässt, die automatische Verteilung von Arbeitslasten über mehrere Hosts sowie ein Standort-übergreifendes Disaster Recovery.

Bis dato versuchte Citrix vor allem Marktanteile über den Preis zu gewinnen. Die kostenlose Einstiegsversion ist im Vergleich zu den Gratis-Varianten von Microsoft und VMware üppig ausgestattet, allerdings profitiert sie nicht von den neuen Features des Release 5.6, die sich zum Teil in der neu eingeführten Advanced Edition wieder finden. Alle Ausführungen müssen pauschal pro Server lizenziert werden, während sich sonst allgemein eine Berechnung pro CPU-Sockel durchsetzt. (ue)

Weitere Synergy-Ankündigungen

Neben XenClient und XenServer 5.6 gab es auf der Konferenz fünf weitere Ankündigungen, mit denen Citrix die Szene der Virtualisierungswelt aufzuwirbeln trachtete:

  • Das Citrix Encrypted Data Plug-in ist eine Funktion für den Citrix Receiver und sorgt für die Verschlüsselung von Daten, die auf Endgeräten erzeugt werden, auf denen Anwendungen über die Virtualisierungslösungen Citrix XenApp oder Microsoft App-V bereitgestellt werden. Da diese Funktion zentral vom Anwendungs-Server gesteuert wird, funktioniert dies auch auf Endgeräten, die selbst nicht von der IT verwaltet werden, wie etwa private Notebooks.

  • HDX Nitro ist ein Satz von demnächst erscheinenden Erweiterungen zum Citrix-eigenen Protokoll zur Darstellung von High-Definition-Inhalten auf virtuellen Desktops. Diese sollen einen Performance-Schub bis hin zum Faktor 3, eine "Dynamo" genannte dynamische Anpassung an wechselnde oder unsichere WAN-Anbindungsqualität sowie eine Technik zum schnelleren Start virtualisierter Anwendungen enthalten.

  • Mit McAfee gibt es eine strategische Partnerschaft, welche die Absicherung von virtuellen Desktops mittels McAfee ePolicy-Orchestrator-Plattform bereitstellt und so das Deployment von lokaler Sicherheitssoftware einspart. Damit soll die Sicherheit virtueller Desktops vereinfacht und skalierbarer werden.

  • Für NetScaler MPX und VPX gibt es ab sofort BurstPack-Lizenzen, mit denen man saisonale Belastungsspitzen im Netz-Traffic 90 Tage lang abdecken kann.

  • Mit NetScaler VPX for Hyper-V wird die virtuelle Appliance in Form eines Windows-Service ausgeliefert, der direkt auf Microsofts Hyper-V-Server läuft und so eine bessere Integration bereitstellt, etwa für virtualisierte Exchange-2010- oder SharePoint-2010-Server.