Japaner wollen EG-Handelsbeschränkungen vorbeugen:

Citizen plant Drucker-Werk in Europa

12.12.1986

LONDON (CW) - Die japanische Citizen Watch Co. beabsichtigt, In Europa ein Computerdrucker-Werk zu errichten. Damit will das Unternehmen Handelsbeschränkungen der Europäischen Gemeinschaft aus dem Weg geben, aber auch den Yen-Anstieg ausgleichen.

Derzeit prüft das Unternehmen Angebote aus Großbritannien, Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland. Dabei rechnen sich vor allem die Briten große Chancen aus, den Zuschlag zu erhalten. So soll die Stadt Corby in Mittelengland von Citizen-Watch-Direktor Seiichi Hayashi bislang die meisten Pluspunkte bekommen haben. Unter die Lupe genommen hat Hayashi auch das Industriegebiet der Stadt Milton Keynes nördlich von London und weitere Orte in Wales, Schottland und Nordirland. Großbritannien, so verlautete aus dem Unternehmen, sei deshalb sehr interessant, weil die britische Regierung mit Investitionsanreizen nicht geize. Dennoch habe man sich bisher noch für keinen Standort entschieden.

Derzeit forciert Citizen besonders die Herstellung von Computerdruckern. So soll die Produktion in diesem Jahr auf das Dreifache des vorangegangenen Jahres gesteigert werden. Dabei erträgt die monatliche Produktionsrate derzeit rund 50000 bis 60000 Drucker. Wichtigster Faktor im Druckergeschäft ist für das japanische Unternehmen der Export. Nahezu 90 Prozent der produzierten Geräte gehen nach Europa und in die USA. Dabei visiert Citizen Watch an, ein ernstzunehmender Konkurrent zu Epson und Brother zu werden. Zur Zeit hält das Unternehmen am PC-Druckermarkt nach eigener Einschätzung einen Anteil von rund fünf Prozent.