Trend zu optischen Netzen verschlafen

Cisco will neues Marktsegment erobern

18.08.2000
SAN FRANZISKO (IDG) - Cisco sieht die Zukunft im Optical Networking. Gleichzeitig gestand der Router-Gigant auf der Fachmesse Opticon 2000 in San Franzisko öffentlich ein, den Trend zu optischen Netzen verschlafen zu haben.

Glaubt man Carl Russo, Vice President bei Cisco, so hängt die Zukunft der Nummer eins im Router-Geschäft davon ab, ob es der Company gelingt, schnell im Markt für optische Netze Fuß zu fassen. Laut Russo ist von Seiten der Service-Provider eine derartige Nachfrage nach Bandbreite zu verzeichnen, dass sie nur mit optischen Netzen befriedigt werden kann. Und da Cisco seine Position im lukrativen Geschäft mit den Service-Providern ausbauen will, sei es für sein Unternehmen unumgänglich, sich stärker in Sachen Optical Networking zu engagieren.

Zwar hat das Unternehmen mit Firmen wie Cerent, Monterey oder Qeyton Know-how in puncto Optical Networking zugekauft, doch eine schlüssige Strategie fehlt in den Augen vieler Analysten noch. Ebenso befinden sich entsprechende Produkte noch immer erst in der Pipeline. Anders dagegen Konkurrent Nortel, der in den Augen von Cisco-Manager Russo in Sachen Optical Networking einen guten Job gemacht hat. Letztlich, so der Vice President weiter, sei Cisco in diesem Segment noch das "New Kid on the Block".

Bei allen Anstrengungen, in das neue Marktsegment vorzudringen, konnte Cisco-Manager Russo auf der Opticon die Wurzeln seines Unternehmens nicht verbergen. Während die Konkurrenz auf eine möglichst transparente Implementierung von IP in den optischen Netzen setzt, bevorzugt Cisco hierfür ein Tandem aus Router und Switch. "Der Router wird höhere Bandbreitenanforderungen an den Switch weiterleiten", beschreibt Russo Ciscos Vision eines optischen Netzes, "die Intelligenz des Netzes sitzt also nach wie vor im Packet Layer, während der optische Layer das Transportmedium bleibt." Die Antwort auf die Frage, wie dies funktionieren soll, blieb der Cisco-Mann schuldig.