Cisco und Microsoft könnten Nutzung fördern

Cisco und Microsoft könnten Nutzung fördern Anbieter ignorieren den Management-Standard CIM

22.01.1999
FRAMINGHAM (IDG) - Netz-Management-Lösungen sind Werkzeuge, die die Arbeit eines Netz-Managers erleichtern sollen. In der Praxis schöpfen die Tools ihre Möglichkeiten nicht aus, weil jeder Hersteller zur Speicherung der Management-Daten sein eigenes Süppchen kocht. Abhilfe könnte ein in groben Zügen vorhandender Standard schaffen, doch er wird bislang von der Mehrzahl der Hersteller ignoriert.

Der Standard Common Information Model (CIM), ursprünglich von Herstellern wie Cisco und Microsoft entworfen und später in die Verantwortung der Desktop Management Task Force (DMTF) übergeben, könnte die gemeinsame Basis für alle Management-Informationen sein. CIM ist eine Metadatenbank, die Verwaltungsdaten von Netzkomponenten via SNMP (SNMP=Simple Network Management Protocol) und vom eingebundenen System mittels Desktop Management Interface (DMI) sammelt und speichert. Kombiniert mit der Metasprache Extensible Markup Language (XML) ließe sich dieses Verfahren auch auf Web-Technologien erweitern.

Soweit die Theorie. In der Praxis lassen die Hersteller CIM außen vor. Sie pflegen vielmehr ihre angestammte Vorgehensweise, bei der nur Informationen der eigenen Geräte gesammelt und zentral hinterlegt werden.

Hilft Cisco CIM auf die Sprünge?

In einem heterogenen Netz mit Komponenten verschiedener Hersteller entsteht dadurch ein reger Polling-Verkehr, weil jedes Werkzeug regelmäßig den Status der Netzgeräte abfragt.

Als CIM-Motor könnten sich die Initiatoren der Metadatenbank erweisen. Insbesondere Cisco ist mit seiner Marktmacht in der Lage, CIM auf die Erfolgsspur zu lenken. Ansätze für eine derartige Strategie gibt es, denn der Router-Marktführer kündigte bereits an, die Management-Suite "Ciscoworks" CIM-fähig zu machen. Einen zusätzlichen Schub könnte der Standard durch Microsofts "Windows 2000" bekommen.

Derweil treibt die DMTF den Standardisierungsprozeß voran. Im Sommer letzten Jahres spezifizierte das Gremium ein Verfahren, wie CIM-Daten in einem XML-Dokument abgelegt werden. Der nächste Schritt wird es sein, regelbasiertes Management in CIM zu integrieren. Dabei arbeitet die Arbeitsgruppe mit der Internet Engineering Task Force (IETF) zusammen, um die Vorgehensweise abzusprechen und einheitliche Ergebnisse zu erzielen.

Eine erste Startup-Company hat sich bereits des CIM-Themas angenommen. Manage.com aus Santa Clara im Silicon Valley nutzt die Metadatenbank als Grundlage für die eigene Management-Software. Bis April sollen CIM-Daten via XML zur Verfügung stehen. Das Unternehmen hofft durch die offene Architektur im Konzert der großen Management-Anbieter mitspielen zu können.