Router-Marktführer kauft Latitude Communications

Cisco steigt ins Web Conferencing ein

21.11.2003
FRAMINGHAM (IDG) - 80 Millionen Dollar lässt sich Cisco den Einstieg in den Markt für Web-Konferenzen kosten. Für diese Summe übernahm das Unternehmen die Latitude Communications Inc., die Konferenzlösungen auf IP-Basis entwickelt.

Mit der Akquisition von Latitude tritt Cisco in Konkurrenz zu Herstellern wie Webex oder Microsoft, die ebenfalls Web-Konferenz-Lösungen vermarkten. Weitere Wettbewerber sind in diesem Segment die Hersteller klassischer Videokonferenzsysteme. Diese statten ihre Produkte vermehrt mit Web-basierenden Konferenzlösungen aus - Polycom mit seinem "Weboffice" ist ein Beispiel dafür.

Diese Strategie verfolgt auch Cisco. Der Router-Produzent will die Latitude-Software "Meeting Place" als Zusatzdienst für die eigene Avvid-Plattform vermarkten. Mit der "Architecture for Voice, Video and Integrated Data" greift Cisco das Thema der Konvergenz von Sprache, Daten und Video in der IP-Welt auf.

Erste Verbindungen zwischen der Latitude-Software und Ciscos VoIP-Software "Callmanager" existieren bereits. So können die Benutzer etwa mit Ciscos IP-Telefonen und dem Callmanager die Sprachkomponenten der Konferenzplattform steuern. Ferner plant das Unternehmen die Integration von Meeting Place in seine Videokonferenzlösung. Die Scheduling-Komponenten der Plattform lassen sich zudem auch mit Notes oder Outlook nutzen.

Meeting Place selbst ist im Prinzip eine Software, die hinter der Unternehmens-Firewall installiert wird und es erlaubt, Konferenzen via Internet selbst zu initiieren. Dies hat den Vorteil, so heißt es bei Cisco, dass keine zusätzlichen Gebühren anfallen wie bei den Konferenzangeboten der Service-Provider. Deshalb zeigt sich der Hersteller überzeugt, dass den unternehmenseigenen Konferenzlösungen langfristig die Zukunft gehört. (hi)