Web

Cisco läuft im TK-Markt gegen den Trend

10.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Markt für TK-Equipment ist weiter auf Talfahrt. Er verlor gegenüber dem gleichen Zeitraum in 2001 um 27 Prozent an Boden und war auch im zweiten Quartal 2002 mit fünf Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres rückläufig. Das ergab eine Studie der Marktforscher von Synergy Research. Den Analysten zufolge haben mit Ausnahme von Cisco Systems alle Ausrüster im Vergleich zum Vorjahr an Umsatzvolumen verloren, trotzdem konnten einige ihren Marktanteil leicht steigern. Dazu zählen laut Synergy Alcatel, Ericsson, Nortel Networks und Siemens.

Der Marktanteil von Alcatel war im ersten Quartal 2002 im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres von 11,9 Prozent auf 10,1 Prozent gesunken. In den Monaten April bis einschließlich Juni konnten sich die Franzosen im Gesamtmarkt dann wieder auf 10,2 Prozent verbessern. Dennoch fiel ihr Umsatzvolumen von 4,4 Milliarden Dollar im zweiten Quartal 2001 auf jetzt 2,8 Milliarden Dollar im Vergleichszeitraum 2002. Ähnlich ist der Verlauf bei Nortel. Die Kanadier steigerten ihren Marktanteil vom ersten zum zweiten Quartal ebenfalls um 0,1 Prozent von 9,7 auf 9,8 Prozent. Vergangenes Jahr rangierte Nortel im zweiten Jahresviertel jedoch noch bei 11,3 Prozent. Der Umsatz reduzierte sich von 4,2 Milliarden Dollar im zweiten Quartal 2001 auf 2,7 Milliarden Dollar im vergleichbaren Zeitraum 2002.

Die Ausnahme von der Regel stellt Cisco dar. Die Kalifornier konnten ihre Einnahmen im zweiten Quartal 2002 gegen den Trend steigern. Der Umsatz belief sich auf vier Milliarden Dollar, im Vorjahr waren es im zweiten Quartal 3,6 Milliarden Dollar. Die Analysten von Synergy Research erklären den Zuwachs damit, dass Cisco von einer gewissen Marktstabilisierung im Equipment-Verkauf an Nicht-Carrier profitiert hat. Dazu zählen Produkte aus dem Bereich Wireless Networking, Router und Switches. Insgesamt machen Lieferungen an Kunden, die keine Netzbetreiber sind, rund 30 Prozent des Marktes aus, 70 Prozent entfallen auf das Carrier-Business. Für dieses Segment sehen die Marktforscher in diesem Jahr und auch für 2003 keine wesentliche Besserung voraus. (pg)