Securent sitzt im kalifornischen Mountain View. Laut Don Proctor, bei Cisco Senior Vice President der Sparte Collaboration Software, ist Securents Software "eine skalierbare, verteilte Infrastruktur, mit der Unternehmen entscheiden können, wer auf welche Daten-Repositories zugreifen darf und unter welchen Bedingungen".

Wettbewerb komme hauptsächlich von Seiten der Policy-Management-Fähigkeiten individueller Anwendungen wie ERP- oder CRM-Systemen oder den Backend-Datenbanken selbst; jedoch seien diese herstellerspezifisch und nicht heterogen wie die von Securent.

Proctor zufolge hat bislang kein anderer Hersteller eine solche zentrale Verwaltung für Access Policy über das ganze Firmennetz hinweg entwickelt - Securent bezeichnet das übrigens als "Entitlement Management". Die übernommene Firma, gegründet im Jahr 2005, verwendet dazu die 2003 von der OASIS ratifizierte Extensible Access Control Markup Language (XACML), die auch von immer mehr Unternehmensanwendungen nativ unterstützt wird. Für Anwendungen, die das noch nicht können - beispielsweise Microsofts "Sharepoint" - setzt Securent Konnektoren für die Protokollübersetzung ein.

Cisco stärkt mit der Übernahme seine SONA-Strategie (Service-oriented Network Architecture), die in ein Unternehmensnetz eine Standards-basierende Intelligenzschicht für Dienste wie Präsenz, Identität und nun auch Policy einflicht.

Ob Securent allerdings wirklich als einziger Anbieter eine heterogene und anwendungsneutrale Policy-Management-Lösung entwickelt hat, bleibt abzuwarten. Der Branchendienst "Computerwire" erwartet, dass beispielsweise Hewlett-Packard ("Openview") oder EMC ähnliche Angebote anbieten und, falls sie diese nicht aus eigener Kraft stemmen können, sich auf die Suche nach Start-ups mit vergleichbarer Technik machen werden. (tc)