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Cisco im Visier: Ericsson lässt sich Redback 2,1 Milliarden Dollar kosten

20.12.2006
Der schwedische Netzausrüster bietet 25 Dollar pro Aktie oder insgesamt 2,1 Milliarden Dollar für den kalifornischen Routerbauer.

Das Angebot entspricht einem Aufgeld von 18 Prozent auf den Kurs von Redback vor der Ankündigung. Laut Ericsson liegt das Premium sogar 60 Prozent über dem durchschnittlichen Kurs der letzten 90 Tage. Beide Unternehmen sehen sich durch die Übernahme besser in dem sich schnell verändernden Netzmarkt aufgestellt. Redback könnte unter dem neuen Besitzer auch besser gegen größere Wettbewerber wie Cisco Systems und Juniper Networks konkurrieren.

"Einige Unternehmen waren aufgrund unserer Größe zurückhaltend gegenüber unseren Produkten", konzedierte Redbacks Verwaltungsratschef Paul Giordano. "Wir können jetzt viel kraftvoller auftreten." Redback hatte sich im Jahr 2003 nach eine übermäßigen Expansion während des Telco-Booms unter Gläubigerschutz nach Paragraph elf des US-Konkursrechts begeben müssen. Es deckelte dann seine Kosten, entließ fast 1000 Mitarbeiter und investierte Millionen in neue Technologie. Zwischenzeitlich notierte seine Aktie sogar unter einem Dollar. Gestern zum Nasdaq-Fixing schloss das Papier bei 21,17 Dollar, nachbörslich stieg es um 17 Prozent auf 24,80 Dollar.

Ericsson ist mit 65 Milliarden Dollar Marktwert Europas größter Anbieter von TK-Equipment. Seine Übernahme des größten Teils der britischen Marconi PLC im vergangenen Jahr stieß eine Konsolidierungswelle in der Branche an, die unter anderem die geplante Fusion der Netzsparten von Nokia und Siemens sowie den Kauf von Lucent Technologies durch Alcatel nach sich zog.

Die Übernahme von Redback spiegelt die Explosion von Video und anderen Multimedia-Inhalten im Internet und das Wachstum von Breitband-Zugängen zum Netz wieder, die Carrier und Kabelfirmen zwingt, ihre Netze auszubauen und sich zu konsolidieren. (tc(