MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Cisco-Chef John Chambers hat höchstpersönlich Gerüchten widersprochen, seine Firma plane den Kauf des auf Telecom-Equipment spezialisierten Herstellers Ciena. Dieser erfülle eine Reihe wichtiger Voraussetzungen nicht, die Cisco bei Übernahmen für wichtig erachte: eine gemeinsame Vision, Möglichkeit für Cisco-Gewinne bereits kurz nach dem Kauf, langfristige strategische Bedeutung, ähnliche Unternehmenskultur sowie geografische Nähe. Dennoch sprach er Cienas CEO seine Bewunderung aus. Die Gerüchte seien sicher nicht nur gestreut worden, um den Kurs des Ciena-Papiers nach der zuvor mißglückten Übernahme durch Tellabs wieder in die Höhe (vergangenen Dienstag nach den Gerüchten + 26 Prozent) zu treiben. Die grobe Richtung der Vermutungen war wohl nicht ganz falsch: Cisco ist (und das ist wirklich nicht neu) stets auf der Suche nach Übernahmekandidaten, die dem Router-Riesen den Weg in neue Märkte ebnen könnten. Chambers will in den Telecom-Markt – mit der zunehmenden Verschmelzung von Daten-, Sprach- und Video-Netzen heißen die Gegner künftig also Lucent oder Nortel.