Krise abgehakt

Cisco findet zurück zu alter Stärke

04.02.2010
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der weltgrößte Netzausrüster Cisco hat die Krise hinter sich gelassen.
Ist wieder optimistisch: Cisco-Chef John Chambers
Ist wieder optimistisch: Cisco-Chef John Chambers
Foto: Cisco

Im zweiten Geschäftsquartal (23. Januar) endete die monatelange Talfahrt. Das Geschäft sei wesentlich besser gelaufen als erwartet, sagte Cisco-Chef John Chambers am Mittwoch im kalifornischen San Jose. Deshalb will er nun neue Mitarbeiter einstellen.

Cisco verdiente mit 1,9 Milliarden Dollar fast ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz stieg um acht Prozent auf 9,8 Milliarden Dollar. Neben dem asiatischen war es überraschenderweise der nordamerikanische Markt, der kräftig anzog. Europa dagegen war weiter schwach.

Die Zahlen seien ein eindeutiges Signal dafür, dass die zweite Phase der wirtschaftlichen Erholung begonnen habe, sagte Chambers. Er stockte seine Mannschaft deshalb in den vergangenen drei Monaten um rund 2100 auf knapp 65.900 Beschäftigte auf. In den kommenden Quartalen sollen 2000 bis 3000 weitere Mitarbeiter hinzukommen.

Foto: Cisco

Cisco stellt Geräte für den Datenverkehr her, sogenannte Router und Switches. Cisco-Technik steckt in den meisten Firmen-Netzwerken und im weltumspannenden Internet. Das Geschäft des Konzerns spiegelt damit die Investitionsbereitschaft in verschiedensten Branchen wider.

In der Krise hatten die Unternehmen ihre IT-Ausgaben drastisch zurückgefahren, jetzt haben sie Nachholbedarf und müssen investieren. Das hatten bereits die Zahlen einer ganzen Reihe von IT-Konzernen gezeigt. Zusätzliches Geschäft verspricht sich Cisco durch den immer weiter fortschreitenden Ausbau der Netze, etwa für Videokonferenzen oder Film-Downloads.

Im dritten Quartal rechnet Cisco-Chef Chambers damit, dass der Umsatz die Zehn-Milliarden-Dollar-Marke durchbricht. Er macht seine Erwartung vor allem am guten Auftragseingang im wichtigen Heimatmarkt fest. Neben den Geräten verdient der Konzern auch am Service.

Die Börsianer waren von derart guten Zukunftsaussichten überrascht. Auch hatten sie nicht damit gerechnet, dass sich Cisco so schnell von der Krise erholt. Die Aktie legte nachbörslich rund zwei Prozent zu. (dpa/tc)