Cisco-Code zu verkaufen

09.11.2004
Dubiose Gruppe will mit Firewall-Sourcecode handeln.

Der "Source Code Club" (SCC), wirbt im Internet damit, den Quellcode von Ciscos Pix-Firewall zu besitzen. Unterzeichnet ist das Angebot mit dem Pseudonym "Larry Hobbles". Das komprimiert rund 38 MB große Paket soll 24000 Dollar kosten und der Pix-Version 6.3.1 entsprechen. Das ist eine ältere Ausführung der Firewall, die im letzten März vorgestellt wurde. Der aktuelle Release-Stand lautet 6.3.4. Abgerechnet werden soll der Kauf über den Bezahldienst "E-Gold". Cisco ist eigenen Angaben zufolge informiert über das Angebot und kümmert sich darum.

Der SCC bezeichnet sich selbst als Team von Experten für Internet-Sicherheit und Anonymisierungstechniken. Erklärtes Ziel ist es, "ein Vakuum in der Geschäftswelt zu schließen": Es sei für Unternehmen heute nahezu unmöglich, "zuverlässige Informationen über ihre Mitbewerber zu erhalten". Der SCC sei in der Lage, "rechtzeitige und akkurate Informationen" zu liefern.

Im vergangenen Juli sorgte die Gruppe erstmals für Aufsehen, als sie in Diskussionsforen ankündigte, Code und Designdokumente für das Intrusion Detection System "Dragon" von Enterasys sowie die Client- und Server-Komponente der Tauschbörse "Napster" zum Kauf anzubieten. Wegen eines angeblichen "Redesigns des Geschäftsmodells" stellte die Gruppe ihre Aktivitäten jedoch kurz darauf wieder ein.

Wie ernst das Angebot zu nehmen ist und ob die Gruppe tatsächlich existiert, ist unklar. Es könnte durchaus sein, dass hinter dem Angebot des SCC nur ein übler Scherz steht. (ave)