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Cisco-Chef Ganser blickt optimistisch in die Zukunft

20.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Anlässlich der Vorstellung von Ciscos "Business Communications Solution" (siehe auch "Cisco: Neue Produkte für kleinere Unternehmen") für den Mittelstand gab Michael Ganser, Vice President Europa und Geschäftsführer Cisco Systems, eine optimistische Prognose zur Zukunft der IT ab. So ist Ganser beispielsweise davon überzeugt, dass Deutschland, heute noch ein Schlusslicht in Sachen Breitband, innerhalb der nächsten 18 bis 24 Monate zu einer führenden Breiband-Nation aufsteigen wird. Einen Optimismus, den der Manager damit begründet, dass viele Carrier und Service-Provider bereits ab Herbst mit der Einführung des schnelleren ADSL2+ beginnen wollen, das Transferraten von bis zu 16 Mbit/s ermöglicht.

Ebenso euphorisch ist Gansers Prognose in Bezug auf die IP-Kommunikation. Er geht davon aus, dass sich ihre Nutzung in Deutschland in den nächsten drei Jahren mehr als versechsfachen wird. Angesichts solcher Zahlen will auch Cisco hierzulande - Deutschland ist für die Networking-Company der drittgrößte Markt - weiter expandieren und die Zahl seiner Beschäftigten um rund acht Prozent erhöhen.

Trotz dieser positiven Aussichten fand der Deutschland-Chef auch mahnende Worte. So erwartet er etwa von der neuen Regierung, egal welcher Couleur, dass sie große IT-Projekte wie Hercules oder E-Health endlich konsequent umsetzt. Zudem solle die Politik neue Technologien aktiver fördern als bisher. Positives Vorbild in Europa ist hier für Ganser Großbritannien.

An die deutschen CIOs und CEOs appellierte der Cisco-Chef, die IT endlich wieder als Enabling Technology und nicht als Kostenfaktot zu betrachten. Ein Sinneswandel, den zumindest ausländische Manager bereits vollzogen hätten - hierzulande jedoch nur die großen Konzerne. Laut einer weltweiten Cisco-Umfrage unter 1000 CIOs sehen mittlerweile 90 Prozent der Entscheidungsträger die IT wieder in dieser Rolle. Und 80 Prozent der CEOs sind nach den Ausführungen Gansers wieder vom Primat der reinen Kostenreduzierung abgerückt und setzen auf Wachstum. Allerdings mit einer Einschränkung: Die Betriebskosten wurden eingefroren. Für die IT ergibt sich daraus laut Ganser die Herausforderung, vor allem den Middlelayer-Bereich günstiger darzustellen, um mehr Freiräume für neue Services und Anwendungen zu gewinnen. Dieser Bereich frisst Ganser zufolge nämlich 40 bis 50 Prozent der IT-Kosten. (hi)