Netzausstatter Cisco hat ein neues Geschäftsfeld im Visier: Die Company, bislang eher als Hardwarelieferant von Netzkomponenten ein großer Player, will künftig auch als Hosting-Provider für Social Networks Geld verdienen. Die Idee der Kalifornier: Sie kreieren mit dem "Entertainment Operating System" (EOS) eine Softwareplattform, auf der andere Unternehmen ihre Online-Communities aufbauen können. Dabei wollen die Netzwerker für ihre Kunden gegen eine Gebühr die EOS-Server selbst betreiben, so dass sich diese mit der Technik nicht auseinandersetzen müssen. Innerhalb des Konzerns ist die Media Solutions Group für EOS zuständig. Als Zielgruppe sieht Cisco Medienkonzerne.

Für diese soll EOS beispielsweise durch die Möglichkeit der gezielten Werbung (Target Advertising) interessant sein. EOS erfasst nämlich laut Cisco-Angaben, wie die Mitglieder einer Online-Community untereinander agieren und wie sie sich gegenüber den Medien verhalten. Anhand dieser Verhaltensmuster sollen die Unternehmen den Benutzern passende Inhalte unterbreiten können.

Für Cisco selbst markiert EOS einen weiteren Schritt, um vom klassischen Hardwaregeschäft wegzukommen und neue Märkte als Wachstumsfelder zu erschließen. Mit EOS erklärt sich nun auch, warum sich Cisco-Chef John Chambers in letz-ter Zeit in seinen Reden gerne mit Social Networks und deren Einfluss auf den Medienkonsum und die zwischenmenschliche Kommunikation auseinandersetzte. Zudem ergeben nun auch zwei Akquisitionen Sinn, die Cisco im März 2007 tätigte: Damals kauften die Netzwerker Teile von Utah Street Networks Inc. Das Unternehmen entwickelt Software zum Aufbau und Management von Online-Communities. Und mit Five Across Inc. erwarb Cisco sich Know-how in puncto anwendererzeugtem Inhalt. (hi)