SOA-Chancen vertan

CIOs und ihre veralteten Integrations-Tools

19.05.2009
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Anzeige  CIOs geben zu viel Geld aus, um ihre heterogenen IT-Landschaften zu integrieren. Doch die eingesetzten Integrations-Lösungen sind technisch veraltet und können die Vorzüge von SOA-Prinzipien nicht nutzen.
Laut Forrester wollen im Schnitt 80 Prozent der IT-Verantwortlichen in eine neue Integrations-Lösung investieren, um damit IT-Anwendungen und interne Prozesse zusammenzuführen sowie Kunden und Geschäftspartner rasch einzubinden.
Laut Forrester wollen im Schnitt 80 Prozent der IT-Verantwortlichen in eine neue Integrations-Lösung investieren, um damit IT-Anwendungen und interne Prozesse zusammenzuführen sowie Kunden und Geschäftspartner rasch einzubinden.

Unternehmen, die Wettbewerbsvorteile erzielen wollen, können durch die Integration heterogener IT-Anwendungen auf Basis einer SOA-basierten Architektur ihre Prozesskosten senken. Beispielsweise lassen sich auf diese Weise Durchlaufzeiten von Aufträgen beschleunigen oder Kosten für die Lagerhaltung verringern. Zudem ist die rasche Einbindung von Kunden und Geschäftspartnern in die eigenen Prozesse möglich.

80 Prozent der IT-Leiter in Unternehmen wollen aus diesem Grund in Integrations-Lösungen investieren, wie die Studie "The Value Of A Comprehensive Integration Solution" des US-Marktforschers Forrester Consulting herausfand. 40 Prozent der befragten IT-Leiter halten ihre derzeitigen Integrations-Infrastrukturen für wenig effektiv, wenn es darum geht, komplexe Integrations-Anforderungen zu bewältigen.

Bei der Integration werden SOA-Vorteile nicht genutzt

56 Prozent verwenden beim Zusammenführen verschiedener Anwendungen mehrere Integrations-Tools. Darüber hinaus sind diese Werkzeuge in 36 Prozent der Fälle technologisch veraltet. Rund ein Drittel der befragten CIOs arbeiten mit Integrations-Lösungen, die nicht die Vorzüge einer serviceorientierten Architektur (SOA) nutzen.

Ein wesentlicher Nachteil dabei ist, dass sie nur begrenzte Möglichkeiten haben, IT-gestützte Prozesse zu Services zu kapseln und wieder zu verwenden. Das hat zur Folge, dass sowohl EAI-Projekte (Enterprise Application Integration) sowie die Integration von Geschäftsprozessen als auch die Einbindung von Kunden und Partnern nur unzureichend unterstützt werden. Mehr als 21 Prozent benötigen selbst für kleinere Anpassungen an Geschäftsprozessen mehr als drei Tage. Bei rund 28 Prozent dauert die Einbindung neuer Geschäftspartner ebenfalls mehr als drei Tage.

44 Prozent der IT-Leiter gehen davon aus, dass eine einheitliche und auf SOA-Prinzipien basierende Integrations-Lösung die Einbindung von Geschäftsprozessen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg hervorragend unterstützen kann. 40 Prozent sind der Ansicht, damit mehr Transparenz und Flexibilität erreichen zu können. Die Ablösung mehrerer Integrations-Werkzeuge durch eine einheitliche Lösung senkt auch Wartungs- und Betriebskosten. Zudem steigt die Arbeitseffizienz, denn IT-Mitarbeiter können auf eine zentrale Lösung zugreifen.

Forrester Consulting befragte für die von Sterling Commerce beauftragte Studie weltweit 260 IT-Verantwortliche aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 500 Millionen und mehr als fünf Milliarden US-Dollar. 40 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in den USA, 21 Prozent in Großbritannien, 20 Prozent in Deutschland und 19 Prozent in Frankreich. Die Untersuchung beschränkte sich auf die sechs Branchen Fertigung, Banken und Finanzdienstleister, Handel und Großhandel, Logistik sowie den Kommunikations-, Telekommunikations- und Mediensektor.