CIOs sehen ihren IT-Bedarf steigen

05.11.2002
Von in Karin
Um die Jahresmitte 2003 wird die Nachfrage nach IT-Produkten wieder anziehen. Diese Ansicht äußerten etwa zwei Drittel der 75 US-amerikanischen und 25 europäischen CIOs, die der Finanzdienstleister Merrill Lynch für seine jüngste "Techstrat"-Studie befragte.

Veraltetes Equipment und ein Rückstau bei der Erfüllung von Anwenderwünschen würden dafür sorgen, dass die IT-Budgets im kommenden Jahr wieder steigen, so die IT-Manager. Über den Zeitpunkt der Kehrtwende sind sie sich allerdings uneins: Ein knappes Drittel vermutet ihn im zweiten Quartal 2003, 18 Prozent schon im ersten, 20 Prozent hingegen erst im dritten und 17 Prozent nicht vor dem letzten Viertel des Jahres.

Als die wahrscheinlichsten Investitionsbereiche identifizierte Merrill Lynch anhand der CIO-Statements "Infrastrukturoptimierung und -konsolidierung, um den Wartungsaufwand zu mindern" sowie Frontend-Applikationen wie zum Beispiel Portale oder Analyse- und Berichtsfunktionen. Die Markteinschätzung der IT-Entscheider deckt sich etwa mit den kürzlich veröffentlichten Prognosen von Gartner Dataquest. Zumindest für Westeuropa sagt das Marktforschungsunternehmen ein Wachstum der IT-Ausgaben um 5,4 Prozent auf fast 616 Milliarden Dollar voraus.

Die Merrill-Lynch-Analytiker hingegen schließen sich lieber der Ansicht an, die jeder Zehnte der von ihnen Befragten vertrat: Demnach ist mit einer "bedeutsamen Erholung" des IT-Markts frühestens im übernächsten Jahr zu rechnen. Dafür haben sie eine schlichte, aber einleuchtende Begründung: Damit die Nachfrage steigen kann, muss zunächst einmal Geld in den Unternehmen vorhanden sein.

SAP - künftig weniger wichtig?

Darüber hinaus fragte Merrill Lynch die CIOs, wie sie die derzeitige und künftige Bedeutung einiger ausgewählter Anbieter beurteilen. Den Antworten zufolge spielt Microsoft eine immer wichtigere Rolle im Berufsleben der IT-Profis: 62 der Befragten sehen die Relevanz der Gates-Company noch im Wachsen begriffen. Immerhin konstatierten 16 der 100 IT-Strategen das Gegenteil; sie bemängelten den proprietären Ansatz und die hohen Preise des Softwaregiganten. Kein einziger der Microsoft-kritischen Studienteilnehmer stammt übrigens aus Europa.