CIOs: Guter Job trotz kurzer Leine

24.01.2008
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
IT-Abteilungen liefern gute Ergebnisse unter widrigen Umständen, so eine aktuelle Studie.

Die IT-Systeme deutscher Unternehmen sind zu zwei Dritteln alt und bereits abgeschrieben. Zudem haben drei von vier CIOs keine Budgethoheit, sondern sind IT-fremden Vorstandsressorts unterstellt. Hierzulande gilt die Informationstechnik in den meisten Unternehmen immer noch als Kostenstelle. Entsprechend mäßig sind Geschäft und IT aufeinander abgestimmt. Die Ergebnisse der jüngsten "High-Performance"-Studie von Accenture sind also auf den ersten Blick alles andere als positiv.

Umso überraschender schneiden die deutschen IT-Abteilungen im internationalen Vergleich ab: Der Studie zufolge haben die CIOs in den hiesigen Unternehmen ihre überalterten Systeme gut im Griff; für den reinen Betrieb und die Maintenance wenden sie nicht mehr Zeit auf als ihre Kollegen aus anderen Ländern. Zudem beurteilen sie ihre Anwendungen hinsichtlich der Erfüllung technischer wie auch geschäftlicher Anforderungen zumeist deutlich besser als der weltweite Durchschnitt. Und in der Nutzung neuer Techniken, beispielsweise Wikis oder Service-orientierter Architekturen, sind die deutschen CIOs weiter fortgeschritten als das Gros der internationalen IT-Chefs.

Nachholbedarf zeigt sich erst, wenn die allgemeinen Umfrageergebnisse den Angaben der besonders erfolgreichen Unternehmen gegenübergestellt werden. Diese von Accenture "High Performers" genannten Betriebe nutzen die IT weit intensiver und mit anderen Schwerpunkten als Durchschnittsorganisationen. Sie investieren vor allem in automatisierte Kunden- und Lieferantenkommunikation, mobile Applikationen und Web-2.0-Techniken. Unnötig zu erwähnen, dass dort kein einziger CIO an den Finanzchef berichtet! Mehr zu der Studie lesen Sie auf Seite 6.