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"CIO"-Umfrage: Die Luft für Berater wird dünner

06.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Luft für IT-Berater wird dünner: Anwender sparen derzeit an den Ausgaben für Consultants. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 170 CIOs (Chief Information Officers), die unsere Schwesterpublikation "CIO" aktuell veranstaltet hat. Demnach planen mehr als ein Drittel (34,3 Prozent) der Befragten, ihre Ausgaben für Beratungsleistungen im nächsten Geschäftsjahr zurückzufahren; bei knapp der Hälfte der Kundenunternehmen (47,3 Prozent) werden die Ausgaben voraussichtlich stagnieren. Nur 18,3 Prozent der IT-Entscheider glauben, im kommenden Jahr mehr Geld für Beratungsleistungen zur Verfügung zu haben. Besonders sparsam wollen Banken und Versicherungen sowie die Automobilbranche sein: Fast zwei Drittel der befragten Finanzdienstleister (64,7 Prozent) und sogar mehr als 71 Prozent der Unternehmen aus der Automobilbranche rechnen für kommendes Jahr mit sinkenden

Consulting-Ausgaben.

Die knappe Finanzdecke der Anwender spiegelt sich auch darin wider, wie sie die Leistungen der großen Beratungsunternehmen beurteilen: Während die CIOs die Kompetenzen der Consultants bezüglich Technikkompetenz, Pünktlichkeit oder Beratungsqualität eher nur milde kritisieren, zeigen sich die Budget-Inhaber insbesondere in punkto Preisgestaltung ungnädig bei der Benotung. Vor allem die großen Namen der Branche wie Accenture (Durchschnittsnote Preisgestaltung von 4,2) oder KPMG (Note: 3,8) müssen sich mit einer vergleichsweise schlechten Bewertung hinsichtlich ihrer Preisgestaltung bescheiden.

Als Beraterleistung gefragt ist nach wie vor die Integration von Standard-Business-Software wie SAP R/3. Allein in der großen Gruppe des verarbeitenden und produzierenden Gewerbes bindet das Thema Enterprise Resource Planning (ERP) die meisten Consulting-Kapazitäten. In 50 Prozent aller Unternehmen dieses Sektors laufen ERP-Projekte. Es folgen der Finanzsektor mit gut 40 und der Handel mit rund 35 Prozent.