Wiederverwendbarkeit ist kein OOP-Monopol

Cincom Systems debütiert mit Komponenten-orientiertem CASE

01.03.1991

MÜNCHEN (CW) - "Außer dem Repository liefern wir alles, was das AD/Cycle-Konzept der IBM ausmacht", preist Klaus Rubba, Produkt-Manager bei Cincom Systems, seine eben weltweit freigegebene CASE-Umgebung "AD/Advantage". Das System unterstütze die Software-Entwicklung über sämtliche Stadien des Lebenszyklus einer Anwendung hinweg.

Der Clou der im Laufe der vergangenen sechs Jahre entstandenen Entwicklungsumgebung besteht Herstellerangaben zufolge darin, daß trotz der Verwendung herkömmlicher prozeduraler Progammierverfahren die Wiederverwendbarkeit von logischen Programmkomponenten ähnlich wie bei objektorientierten Techniken möglich sei.

Erreicht wird dies durch einen Anwendungsgenerator, der sowohl Programme als auch Logikbausteine erstellt. Diese Module können entweder während des Programmablaufs aus einer Bibliothek aufgerufen oder beim Kompilieren in die Anwendung eingebunden werden. Die erste Möglichkeit hat den Vorteil, daß sich Änderungen in einem Logikteil auf alle Programme auswirken, von denen sie benutzt werden.

Außerdem hat Cincom laut Rubba versucht, ein möglichst umfassendes Produkt zu erstellen, das nicht nur Upper-CASE-Werkzeuge wie ADW von Knowledgeware oder Excelerator einbinden kann, sondern auch auf IBMs Datenbanksystem DB2 zugreift und SQL-Anwendungen

erstellt.

Der Generator der Entwicklungsumgebung erzeugt derzeit nur Code für die hauseigene 4GL-Sprache Mantis; bis Mitte dieses Jahres soll "AD/Advantage" aber auch Cobol-Programme generieren können.

Mit der Unterstützung der DB2-Datenbank ist das Produkt für den Zugriff auf IBMs Repository gerüstet, dessen momentane Version allerdings noch nicht ausgereift ist.

Cincoms Entwicklungsumgebung ist zwar auf IBMs Entwicklungs-Konzept AD/Cycle ausgerichtet, soll aber, so Rubba, auch DECs VMS- und Unix-Rechner unterstützen.