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CIH-Virus: Schöpfer entschuldigt sich

03.05.1999
Rache für schlechte Antiviren-Tools

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Chen Ing-hau, der taiwanesische Entwickler des CIH-Virus, zeigt Reue. Er habe das Ausmaß des Schadens falsch eingeschätzt und wolle Opfern helfen, die Auswirkungen der Rechner-Infektion zu beseitigen. Der Virus brach am 26. April, dem 13. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe, aus und legte weltweit mehr als eine Million Rechner lahm (CW-Infonet berichtete). Das kleine Programm löscht die Festplatte und greift teilweise auch das Bios des infizierten Rechners an.

Eigenen Angaben zufolge wollte der 24jährige Informatiker lediglich auf die schlechte Qualität von Antiviren-Programmen aufmerksam machen, über die er sich häufig geärgert habe. Nach einer Befragung durch die taiwanesische Polizei wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Ob Anklage erhoben wird, steht noch nicht fest. Allerdings muß Cheng Ing-hau mit Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe rechnen.