Schon Churchill soll auf der Konferenz von Jalta, bei der es unter anderem um die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen ging, Churchill also soll damals schon gewarnt haben, dass man Schwaben und Sachsen nicht mehr in ein vereintes deutsches Staatskonstrukt zusammenführen sollte. Diese beiden Volksstämme seien einfach zu clever und die geballte Macht von so viel Intelligenz für das Ausland nicht förderlich.

Mittlerweile haben sich die staatsrechtlichen Verhältnisse hierzulande geändert. Schwaben und Sachsen gehen wieder vereint, und siehe da, Churchill hatte Recht! Dass die Schwaben aus dem Musterländle für Erfindungsreichtum und wirtschaftliche Prosperität stehen, beweisen sie immer wieder. Ihre Besten, wie etwa Lothar Späth, schicken sie auch schon mal in die Diaspora, um marode Unternehmen im Osten (na gut, Saaletal) auf Vordermann zu bringen.

Die Sachsen andererseits erfinden den ersten FCKW-freien Kühlschrank, weswegen die Firma Foron auch wegen Erfolgs gleich von westlichen Konzernen platt gemacht wurde. Die Sachsen bauten auch den erfolgreichsten Plastikbomber aller Zeiten in Zwickau.

Und jetzt dieser 14-Jährige: Der Gymnasiast des Lessing-Gymnasiums in der sächsischen Lessingstadt Kamenz an der Schwarzen Elster sollte sich auf eine Englischprüfung vorbereiten. Hierzu nannte ihm sein Lehrer eine Internet-Adresse, unter der er - sauber nach Jahrgang aufgelistet - frühere Prüfungen einsehen konnte. Und was macht der Bengel - oder sollte man doch eben Cleverle sagen? Er schaut nicht unter 2002, 2003 oder 2004 nach, sondern probiert mal die Jahreszahl 2005 aus. Bingo! - hat er doch prompt die aktuellen Prüfungsaufgaben samt Lösungen gefunden. So gesehen hat der sächsische Zögling das Optimale aus seiner Situation herausgeholt. Und das ist wohl genau das, was Churchill in schlaflosen Nächten umgetrieben hat.