Honeywell Bull AG:

Chipkarten ersetzen Studentenausweis

27.04.1984

HANNOVER (CW) - Ein Schwerpunkt im Produktprogramm der Gruppe Bull war in Hannover die CP8-Technologie für Chipkarten. Einige CP8-Anwendungen sind laut Bull entweder bereits realisiert oder werden noch erprobt.

In folgenden Anwendungen oder Feldversuchen sind Chipkarten-Anwendungen im Einsatz:

- Elektronischer Zahlungsverkehr

Der Karteninhaber bezahlt in den angeschlossenen Einzelhandelsgeschäften wie mit einer Kreditkarte, mit dem Unterschied, daß beim Zahlungsvorgang bereits die Abbuchung von dem Kreditbetrag erfolgt, der im Chip gespeichert ist. Dabei tastet der Kunde am Kassenterminal eine geheime Kenn-Nummer ein, so daß eine Sicherheit gegen Kartenmißbrauch gegeben ist. Das Verfahren bietet auch den Geldinstituten Vorteile: Es entfällt ein großer Teil des Aufwands, der üblicherweise beim Scheck- oder Überweisungsverkehr entsteht.

- Zahlungsverkehr über das Heimterminal

Über das in Frankreich verwendete Videotex-System (entspricht dem deutschen Btx-System) und den dabei eingesetzten "Minitel"-Terminals können per Chipkarte Transaktionen mit der Bank von der Wohnung aus durchgeführt werden ("home banking"). Die Datenverschlüsselung gewährleistet höchste Sicherheit und Vertraulichkeit - auch im Verkehr über öffentliche Netze.

- Verwendung in öffentlichen Telefonzellen

Die Chipkarte eignet sich hervorragend zur Zahlung von Telefongebühren an öffentlichen Fernsprechern, vorausgesetzt, die Telefoneinrichtung ist für diese praktische Anwendung entsprechend ausgelegt.

- Gesundheitspaß

Auf der Chipkarte lassen sich alle relevanten Daten über den Gesundheitsstatus des Inhabers zugriffsgeschützt abspeichern und fortschreiben.

- Studentenausweis

Die gesamte Ausbildungszeit, die ein Student in einer Hochschule verbringt, kann auf der Chipkarte detailliert (persönliche Daten, belegte Kurse, abgelegte Prüfungen und so weiter) und exakt protokolliert werden.

- Telepaß: Chipkarte für Zugangs- und Zugriffsberechtigung

Die kreditkartengroße Kunststoffscheibe mit dem eingeschweißten Mikroprozessor dient als elektronischer Schlüssel, um sensitive Zonen (Gebäude, Räume, Zentralen, Labors, Werkstätten) mit Hilfe zugeordneter Berechtigungscodes gegen unbefugtes Eindringen abzuschirmen.