Chiphersteller erwartet deutliche Verluste

Chiphersteller erwartet deutliche Verluste AMD setzt 300 Mitarbeiter auf die Straße

12.03.1999
MÜNCHEN (CW) - Prozessorhersteller AMD plant, 300 Angestellte zu entlassen. Das Unternehmen begründet die Maßnahme mit deutlichen Verlusten, die im ersten Quartal 1999 erwartet werden.

Die Entlassungen sollen über das nächste halbe Jahr verteilt werden. Betroffen sind 2,2 Prozent der 13800 AMD-Beschäftigten. Mehr Details will der Chiphersteller aus Sunnyvale Anfang April bekanntgeben, wenn die Ergebnisse des ersten Quartals 1999 vorliegen. Ingrid Daschner, Pressesprecherin bei AMD Deutschland, teilte jedoch mit, daß die 70 deutschen Mitarbeiter nicht betroffen sein werden.

Der Grund für die Entlassungen, die Atiq Raza, CEO bei AMD, als Teil einer Restrukturierungsmaßnahme bezeichnet, sind deutliche Verluste, die das Unternehmen in den ersten Quartalen 1999 erwartet. Wie ein Firmensprecher einräumte, behinderten in den ersten Wochen des Jahres Probleme bei der Fertigung der Prozessoren die Auslieferung. Deshalb habe man das Quartalsziel von 5,5 Millionen ausgelieferten Chips um 500 000 Stück verfehlt. Zwar sei das Problem inzwischen behoben, doch es werde seine Zeit brauchen, den Rückstand aufzuholen.

Bereits Anfang Februar hatte das Unternehmen vor Verlusten gewarnt. AMD steht augenblicklich in einer gnadenlosen Preisschlacht gegen den härtesten Konkurrenten Intel. Nach Ansicht vieler Analysten dürfte der Preiskampf vor allem AMD zusetzen, da Intel ein stärkeres finanzielles Rückgrat besitzt.

Der angeschlagene Prozessorhersteller setzt große Hoffnungen in seine neue CPU, den "K7", mit dessen Produktion AMD laut Raza bereits begonnen hat und dessen Auslieferung für Juni geplant sei. Doch auch die Aussicht auf wachsende Marktanteile konnte AMD bislang nicht helfen. So mußte die Aktie seit Jahresbeginn einen Kursrückgang um 40 Prozent hinnehmen.