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Chipallianz von Hynix und Micron steht auf der Kippe

29.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Verhandlungen zwischen Hynix Semiconductor und Micron über eine Chipallianz drohen nach erneuten Preisdifferenzen von fast zwei Milliarden Dollar endgültig zu platzen. Presseberichten zufolge fordert der angeschlagene südkoreanische Halbleiterhersteller für eine Beteiligung des US-Konzern fast fünf Milliarden Dollar. Microns letztes Angebot lag bei 3,1 Milliarden Dollar. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, man sei zu keiner Einigung gekommen und weitere Gespräche nicht geplant. Ein Vertreter der Korea Exchange Bank (KEB), Hynix's Hauptgläubiger, rechnet dagegen noch in dieser Woche mit einer Stellungnahme von Micron zu dem letzten Angebot der Südkoreaner.

Analysten erwarten, dass sich die beiden Konzerne bei ihren Preisvorstellungen in der Mitte, also bei vier Milliarden Dollar, treffen. Als Zünglein an der Waage könnten dabei Beteiligungen an anderen Geschäftsbereichen dienen, die Hynix ursprünglich zusammen mit seiner DRAM-Produktion an Micron verkaufen wollte. Kommt es zu einer Einigung, verdrängt der US-Konzern den derzeitigen Marktführer im Speicherchipbereich, Samsung Electronics, von der Spitze. Resultat wären weiter steigende Chip-Preise. Gleichzeitig könnten Hynix's Gläubigerbanken zumindest einen Teil ihres über sechs Milliarden Dollar schweren Kredits zurückerhalten. (mb)