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Chipallianz von Hynix und Micron droht zu platzen

07.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die geplante Beteiligung von Micron Technology am südkoreanischen Chiphersteller Hynix Semiconductor (Computerwoche online berichtete) ist bedroht. Presseberichten zufolge will Micron höchstens fünf Milliarden Dollar für die Beteiligung an Hynix zahlen. Der angeschlagene Konzern soll jedoch bei seinen Gläubigerbanken mit mindestens sechs Milliarden Dollar in der Kreide stehen. Die Geldgeber hatten Hynix Anfang November mit neuen Mitteln in Höhe von rund sieben Millionen Dollar vor dem Bankrott gerettet und fordern daher einen entsprechend höheren Betrag. Der US-Konzern Micron weist die Gerüchte über ein Scheitern zurück und betont, es sei noch zu früh, um über finanzielle Details zu reden. Da auch Micron Verluste schreibt

(Computerwoche online berichtete) und über niedrige Barreserven verfügt, könnte die Transaktion nun in Form eines Aktientauschs erfolgen.

Gegenstand der Verhandlungen ist die Übernahme von Hynix‘s DRAM-Produktion durch Micron. Diese trägt mit rund zwei Dritteln zum Gesamtumsatz der Südkoreaner bei. Bei erfolgreicher Übernahme würde der US-Konzern den derzeitigen Marktführer Samsung Electronics von der Spitze verdrängen. Die Fusion käme auch anderen Anbieter der Branche wie Infineon zu Gute. Diese erhoffen sich nach Produktionsstopps und Fabrikschließungen im vergangenen Jahr nun bessere Produktionsbedingungen und günstiger Preise. Obwohl Hersteller wie Hynix und Samsung vor kurzem ihre DRAM-Preise erhöhten (Computerwoche online berichtete), liegen diese derzeit noch immer unter den Produktionskosten.