Chip G.m.b.H. macht PRFMS demnächst auch für BS2000-Rechner verfügbar:Dateiverwaltung auf IBM- und Siemens-Anlagen

23.01.1981

BADEN (je) - Das Dateiverwaltungssystem PRFMS, dessen Release 6 die Badener Chip Software Entwicklungsgesellschaft m.b.H. ab Januar freigegeben hat, läuft auf allen IBM-Anlagen unter OS-Betriebssystemen, auf Siemens-Rechnen unter BS3000 oder einem Original-lBM-System sowie auf Anlagen der früher von Itel vertriebenen Serie AS-5 unter MVS. Chip-Geschäftsführer Peter Denk ergänzt diese Mitteilung um die Ankündigung daß noch im ersten Quartal 1981 die Freigabe für alle Siemens-Anlagen unter BS2000 ab Version 6 erfolgen wird.

Als Charakteristika von PRFMS zählt Denk folgende Funktionen auf:

- Druck beliebig organisierter Dateien mit frei wählbarem Aufbereitungsmodus unter Kontrolle von logischen und/oder physischen Begrenzungen,

- Auswahl und Selektion von Datenbeständen (Einsatz als Query-Language),

- Korrektur logisch oder physisch defekter Datenbestände,

- Erweiterung, Verkürzung, Modifikation von beliebigen Datensätzen,

- Modifikation der Dateiattribute,

- Generierung maschineller Listenwürfe (Masken),

- Generierung von Testdaten mit/ohne Nutzung ähnlicher Datenbestände zur maschinellen Prüfung von Tests oder Parallelläufen,

- Splittung von Datenbeständen aufgrund beliebig definierter Bedingungen Aktionen auf maximal fünfzehn Dateien, außerdem sein Einsatz

- als Testdriver für neu auszutestende Programme,

- als Rahmenprogramm für Produktivprogramme,

- zur Pflege von Source-Texten,

- als Bridge-Programm,

- als Documentationssystem,

- zur Formalkontrolle von Eingabesätzen unter freier Gestaltung von Fehlerlisten und Journalen sowie

- als Utility-Ersatz (IEHPROGM, IEBGENER, IEBPTPCH, ...).

Um die allgemeine Anwendbarkeit von PRFMS zu belegen, verweist Denk auf die Tatsache, daß viele Chip-Kunden auf monatlich zwischen 4000 und 6000 Anwendungen kommen. Daß dies möglich ist, weist Denk anhand eines Zeitvergleichs mit einem PL/1-Programm nach. Er räumt ein, daß zwar nur eine ganz bestimmte Problemstellung Gegenstand des Vergleichs war, ungeachtet dessen aber sei der vom PRFMS- und vom PL/ 1 -Programm bearbeitete Inhalt sachlich identisch gewesen. Beide Programme liefen unter den gleichen Rahmenbedingungen (IBM 3031 unter OS-VS1 VM). Die angegebenen Zeiten (in Minuten) wurden der SMF-Auswertung entnommen.

Um "etwas Gefühl für die Sprache zu vermitteln", bringt Denk folgendes Beispiel: Aus einem IS-Datenbestand sollen für bestimmte Auswertungen Sätze selektiert werden. Nachdem die entsprechenden Programme sich aber erst im Teststadium befinden, möchte man die Sätze angedruckt (und maximal 150 Stück). Zu selektieren sind alle Datensätze, die in der Mitarbeitergruppe 42-97 liegen (Position 17-19 im Satz, Format gepackt).

// EXEC PRFMS, PARM-= 'MAX 10=150, DSORG=IS, TITLE=SELECT FUER TEST'

// IN DD DSN=ISALT, DISP=SHR

// OUT 10 DD DSN=FILEPS, DISP= (, CATLG, DELETE), UNIT=SYSDA, SPACE=(TRK, (1,5), RLSE)

E 17-l9>P'41',

E 17 NOT>PL3'97',

0=15, 10.

Die Dateinummer 10 in der Anweisung 0= 15, 10 bezieht sich auf das DD-Statement //OUT 10; die Nummer 15 sorgt für entsprechende Druckaufbereitung und Ausgabe.

PRFMS-Release 6 erlaubt nach. Angaben des Anbieters nunmehr sowohl die Benutzung vorhandener Definitionen als auch eine freie Zuordnung des Operationscodes. Im einzelnen wurde implementiert:

- Nutzung vorhandener Definitionen (Cobol, ASM in beliebiger Mischung und Anzahl),

- I/O-Moduln für VSAM,

- direkter DL/ 1-Anschluß,

- variable Parameterleiste für Benutzer-Exits (auch indirekte Adressen),

- freie Nutzung aktiver Lesemoduln (der Zugriff unterliegt somit nicht der Steuerlogik des PRFMS-Driver-Moduls),

- PRFMS sowohl als Haupt- als auch als Unterprogramm (keine Steueranweisung des Benutzers notwendig),

- strukturierte Unter-Routinentechnik unter beliebiger Kontrolle eines Sprungzählers,

- freie Zuordnung der Operationscodes,

- Benutzung von Labeln und Feldnamen aus Definitionen.

Nachdrücklich weist Denk darauf hin, "für Kritik oder auch Verbesserungsvorschläge immer dankbar" zu sein.

Informationen: Chip Software Entwicklungsgesellschaft m.b.H., Helenenstr. 43, A-2500 Baden.