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Chip-Broker CE und ACG kommen sich näher

07.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach der Berufung des früheren ACG-Chefs Peter Bohn in den Vorstand der Consumer Electronic AG (CE) mehren sich die Gerüchte über eine geplante Fusion der beiden Chip-Broker. Verschiedenen Presseberichten zufolge sagte Eric Lejeune, eine Fusion mit ACG sei eine gute Idee, derzeit aber noch nicht konkret geplant. Auch ACG-Sprecher Markus Solibieda bestritt, dass es bereits offizielle Verhandlungen gab. Sein Unternehmen würde aber ein Gesprächsangebot annehmen.

Ergebnis einer Verschmelzung der beiden Chip-Broker wäre einer der weltweit größten Halbleiterhändler mit einem Umsatz von über 750 Millionen Euro. CE will in diesem Jahr voraussichtlich 358 Millionen Euro umsetzen, ACG erwartet Jahreseinnahmen von zirka 400 Millionen Euro. Ein knappes Drittel davon nehmen die Wiesbadener durch den Verkauf von Smartcards ein. Nach Ansicht von Analysten würden sich bei einer Fusion die Kunden der Unternehmen gut ergänzen: CE beliefert mit seinen Chips vor allem die Automobilindustrie und Hersteller von Unterhaltungselektronik, rund 70 Prozent der Einnahmen kommen aus den USA. ACGs Kunden stammen dagegen vorwiegend aus der TK- und Computerbranche.

Mit der Ernennung von Peter Bohn in den CE-Vorstand hat der Münchner Chip-Broker jetzt gute Voraussetzungen für Verhandlungen mit seinem Konkurrenten geschaffen. So erhält Lejeune durch Bohns Management-Tätigkeit tiefen Einblick in die Aktivitäten von ACG.