China-Trojaner: From Peking with Love

27.08.2007

Der Sprecher des Chaos Computer Clubs kritisierte in diesem Zusammenhang erneut, dass der Gesetzgeber bei Bekämpfung der Computerkriminalität Anfang August den Einsatz so genannter Hackertools unter Strafe gestellt habe. "Es stehen jetzt quasi keine legalen Werkzeuge mehr zur Verfügung, um Angriffe aus dem Internet wirksam abzuwehren." Zuvor hatten sich auch Fachverbände wie die Gesellschaft für Informatik (GI) gegen eine mögliche Kriminalisierung von Informatikern eingesetzt, die die Sicherheit eines Netzes auch durch den Einsatz von Hacker-Werkzeugen testen müssten.

Ausländische Dienste versuchen nach dem jüngsten Bericht des Verfassungsschutzes schon seit vielen Jahren, in Deutschland sensible Informationen aus Politik, Wirtschaft und Militär zu beschaffen. Die Bundesrepublik sei aufgrund ihrer geopolitischen Lage, ihrer Rolle in Europäischer Union (EU) und NATO sowie als Standort von Spitzentechnologie ein bedeutendes "Aufklärungsziel" für fremde Staaten, heißt es darin. Der Verfassungsschutzbericht 2006 verweist insbesondere auf Russland und Weißrussland sowie China, Nordkorea und einige Länder des Nahen und Mittleren Ostens.

Eine bewährte Methode der Informationsbeschaffung ist nach Einschätzung des Verfassungsschutzes weiterhin, Geheimdienstagenten als Diplomaten oder Journalisten zu tarnen. China setzt nach Einschätzung des Verfassungsschutzes sowohl in seiner Botschaft in Berlin als auch in seinen Konsulaten in Hamburg, München und Frankfurt/Main Geheimdienstler ein, die als Diplomaten getarnt sind.

Die Informationsbeschaffung aus dem Ausland obliege in Peking dem Ministerium für Staatssicherheit (MSS) und dem Militärischen Informationsdienst (MID), heißt es weiter in dem Bericht. Das MSS interessiere sich für die Bereiche Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und Forschung, das MID für militärspezifische und sicherheitspolitische Informationen. Generell ist China laut Verfassungsschutzbericht an allen technologischen Innovationen in Deutschland interessiert.