Web

China kommt schnell und gewaltig

30.10.2006
IBM und Lehman Brothers investieren gemeinsam in China; Sony sieht das „Reich der Mitte“ bald als größeren Markt als den heimischen in Japan.

Big Blue und die Investment-Bank legen gemeinsam einen Venture-Capital-Fonds auf, aus dem sie in den kommenden Jahren in chinesische Firmen investieren wollen. Den Topf haben IBM und Lehman zu gleichen Teilen gefüllt. Die Gelder sollen unter anderem in Firmen aus den Bereichen Hightech, Telekommunikation und verschiedene Branchen (exklusive Immobilien) fließen. Dabei nehmen die Geldgeber allerdings keine Startups ins Visier, sondern mittelfertige bis ausgereifte Firmen mit vorhandenem Geschäftsmodell, die möglicherweise in Schwierigkeiten stecken, aber Potenzial für eine internationale Expansion besitzen. Neben Finanzspritzen wollen sie diesen auch mit Outsourcing und Beratung unter die Arme greifen.

Sony-Chef Howard Stringer erklärte unterdessen anlässlich der Eröffnung des firmeneigenen Museums ExploraScience in Peking: „China ist der am schnellsten wachsende Markt, in dem wir operieren. Wir investieren hier massiv.“ Das Sony-Management erwartet, das China in den kommenden Jahren zum zweitgrößten Markt des Herstellers nach den USA wird und dabei Japan abhängt. Sony betreibt bereits sieben Fabriken in China und will zukünftig auch ein chinesisches Top-Management an die Spitze der dortigen Niederlassung stellen. In den kommenden Monaten bringt der japanische Hersteller seinen mit 16 Millimeter dünnsten Fernseher exklusiv in China auf den Markt. Das Gerät ist optimiert für die Wandmontage – Umfragen hatten ergeben, dass Chinesen ihr TV bevorzugt so anbringen. (tc)