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China darf Windows-Innereien einsehen

03.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Vermutlich aus Angst, das "Reich der Mitte" könnte an das Linux-Lager verloren gehen, gewährt Microsoft auch der chinesischen Regierung zwecks Sicherheitsprüfung Einblick in wichtige Teile des Windows-Quellcodes. Außerdem will der Softwarekonzern 1200 Softwareingenieure in Peking ausbilden und dort ein 2,2 Millionen Dollar teures Computerlabor einrichten. Im Rahmen einer Geschäftsreise nach China kündigte Microsoft-Gründer und Chief Software Architect außerdem an, sein Firma werde drei mehrheitlich in Staatsbesitz befindliche Unternehmen mit seiner Software ausstatten - die größte Bank des Landes, die Industrial & Commercial Bank of China (ICBC), das größte Öl- und Gasunternehmen Petrochina sowie den zweitgrößten Carrier China United Telecommunications. Der Mutter von China Unicom will Microsoft sein Smartphone-Betriebssystem schmackhaft

machen. Bei den drei Deals gehe es um "Millionen von Dollar", sagte Gates, der aber nicht näher ins Detail gehen wollte.

Mit einem Volumen von 13 Milliarden Dollar für 2002 ist der chinesische Softwaremarkt noch immer vergleichsweise kleine. Er besitzt dafür aber enormes Wachstumspotenzial und legte gegenüber dem Vorjahr nach offiziellen Schätzungen um 47 Prozent zu. (tc)