Chefs und Berater kassieren am meisten

01.04.2005
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Das Umsatzplus der IT-Branche hat sich unmittelbar im Geldbeutel der Consultants, Projektleiter und Marketing-Profis niedergeschlagen. Sie schafften im vergangenen Jahr den größten Gehaltssprung.

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Einen eindeutigen Aufwärtstrend bei den IT-Gehältern konnte die IG Metall in ihrer aktuellen Entgeltanalyse nicht feststellen. "Beratung und Marketing sind die einzigen Bereiche in unserer Erhebung, in denen sich die Durchschnittsgehälter zum Teil kräftig erhöht haben", erklärt Ingrid Mai, Autorin der Studie. "In den hardwareorientierten Jobgruppen etwa im Rechenzentrum oder Hardware-Engineering sind die Einkommen dagegen leicht gesunken."

Der Untersuchung hat die Gewerkschaft knapp 20.000 Gehälter aus 47 Unternehmen, darunter Softwareanbieter, IT-Dienstleister, Berater und Ausrüster, zugrunde gelegt. Da in den Firmen keine einheitlichen Arbeitszeitregelungen bestehen, hat die IG Metall die 35-Stunden-Woche als Basisarbeitszeit und Bezugsgröße für die Durchschnittsgehälter genommen. "Wer aber 40 Stunden in der Woche arbeitet, muss 14,3 Prozent zu den Werten dazurechnen", gibt Mai eine Lesehilfe zur Studie, die im Internet zu beziehen ist.

Großer Gehaltssprung für Senior Consultants

Für die Berater hat sich das vergangene Jahr ausgezahlt: So verdiente ein Senior Consultant 2004 im Firmendurchschnitt etwa 68.000 Euro und damit fast 10.000 Euro mehr als noch 2003. Auch Chefberater, die Projekte fachlich leiten und verantworten, gehören mit knapp 74.000 Euro zu den Spitzenverdienern der Branche wie Manager im Beratungsbereich, die laut IG-Metall-Studie durchschnittlich 95.000 Euro im Jahr kassierten. Die Junior Consultants starten dagegen mit etwa 42.000 Euro im Jahr. Allerdings können die Einsteiger im Beratungsbereich noch mit einem vergleichsweise hohen Fixgehalt und niedrigen variablen Anteil (etwa sieben Prozent der Gesamtvergütung) kalkulieren, während der variable Anteil mit steigender Verantwortung und Position einen immer größeren Raum einnimmt - bei Führungskräften im Beratungsbereich macht er mehr als ein Fünftel der Vergütung aus.