Chef oder lieber Spezialist?

02.08.2006
Von Gudrun Schulz

Das Beispiel zeigt: Die Grenzen von Fach- und Führungskraft sind heute fließend, und ganz ohne Kommunikationstalent kommt auch ein Spezialist nicht weit. "Die strikte Trennung zwischen Fach- und Führungslaufbahn hat sich ein Stück weit aufgeweicht. Viele Fachkräfte, die ein Projekt leiten, übernehmen durchaus auch Führungsverantwortung, zwar keine disziplinarische, aber fachliche", sagt Angélique Thranberend, HR-Direktorin bei Fujitsu Services. Während Experten vor allem ein detailliertes Fachwissen benötigten, sei bei einer Führungskraft der Helikopter-Blick gefragt. "Wer führt, muss wissen, welche Skills es im Team gibt, und die Mitarbeiter ihren Fähigkeiten entsprechend einsetzen", so die Personalleiterin.

Auch wenn die Grenzen zunehmend verwischen, gibt es dennoch Unterschiede in den Anforderungsprofilen. Wer sich eher in der Expertenlaufbahn sieht, sollte sich darauf konzentrieren, seine fachlichen Fähigkeiten zu erweitern und zusätzliche Erfahrungen zu sammeln. Potenzielle Führungskräfte dagegen zeichnen sich vor allem durch Konfliktfähigkeit, Entscheidungsfreude und die Bereitschaft aus, Verantwortung zu übernehmen - für das eigene Tun und das der Mitarbeiter. Wer führt, muss Strategien in Ziele umsetzen, motivieren und begeistern können.