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Chef der US-Börsenaufsicht zurückgetreten

06.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Leiter der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) Harvey Pitts hat nach massiver Kritik an einer Personalentscheidung seinen Rücktritt erklärt. US-Präsident George Bush habe Pitts Gesuch akzeptiert, teilte das Präsidialamt mit. Pitt schrieb Bush, er wolle nicht zu einer Belastung für die SEC werden. Über einen Nachfolger sei noch nicht entschieden.

Seit Wochen forderten zahlreiche demokratische Politiker die Ablösung Pitts. Dem obersten Börsenaufseher wurde vorgeworfen, das Präsidialamt und die Ausschussmitglieder nicht genau über die berufliche Vergangenheit des Vorsitzenden der neuen Aufsichtsbehörde für Wirtschaftsprüfer, William Webster informiert zu haben. Pitt erwähnte nicht, dass der Ex-Geheimdienstchef Webster derzeit selbst wegen Betrugs aufgrund ungenügender Bilanzprüfungen in Zusammenhang mit U.S.Technologies beschuldigt wird.

Webster wurde mit großer Unterstützung Pitts zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt, obwohl viele Experten lieber John Biggs von der Pensionskasse Tiaa-Cref auf dem Chefsessel gesehen hätten. (km)