Change-Management ist viel mehr als Information

Change the Business und nicht die IT

26.06.2009
Einsicht in die Notwendigkeit von Veränderungen hilft enorm, sie zu realisieren. Geht es um einen Wandel, den IT-Projekte auslösen, kann die IT ihn nicht aus sich heraus argumentieren.
Foto: Wonderlane
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Wahrscheinlich existieren so viele Gründe für das Scheitern von IT-Projekten wie es Projekte gibt. Doch neben den spezifischen Ursachen lässt sich zumindest ein Grund nennen, der für eine große Zahl schiefgelaufener Projekte verantwortlich ist: Mangelndes Change-Mangagement. Zu häufig, sagt zum Beispiel die amerikanische Change-Beraterin Marcia Xenitelis, missverstehen verantwortliche IT-Manager die Verpflichtung zur aktiven Gestaltung des Wandels als bloße Verteilung verständlicher Informationen. Diesem Missverständnis begegnen aufmerksame Zuhörer häufig. Leicht erkennen lässt sich diese Einstellung an Aussagen wie: "Wir haben sehr frühzeitig im Intranet und per E-Mail über das Projekt und seine Fortschritte informiert." Oder: "Wir haben die Mitarbeiter intensiv geschult." Sätze, die darauf hindeuten, dass die Betroffenen nicht nur von den bevorstehenden Veränderungen unterrichtet wurden, sondern dass man ihnen auch die Business-Gründe nachvollziehbar kommuniziert hätte, fallen in Berichten über IT-Projekte sehr viel seltener. "Wir haben sehr deutlich gemacht, warum diese Veränderung den Kunden unseres Unternehmens einen besseren Service bietet und den Mitarbeiter die Verbesserungen auch aus Kundenperspektive erlebbar gemacht"; solche Zitate würden schon eher auf richtig verstandenes Change-Management hindeuten. Dem sind Veränderungen nämlich nie Selbstzweck, sondern sie dienen dem Erreichen von Business-Zielen und je nachvollziehbar und verbindlicher die kommuniziert werden, desto geringer ist der Widerstand gegen Wandel. Zwar ist es nicht die einzige Aufgabe des Change-Managements, die Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter auf ein möglichst hohes Niveau zu heben und damit beispielsweise neue Prozesse dauerhaft implementieren zu können, aber es ist seine wichtigste. Allerdings kann eine IT-Organisation den Wandel nicht allein stemmen. Es fehlt ihr leider die Kompetenz dazu, ihn professionell zu begleiten noch reicht ihre Autorität, um ihn durchzusetzen. Dazu braucht es das Topmanagement und gegebenenfalls Change-Profis, die auch die nicht sachbezogenen Fragen, die so genannten kritischen Erfolgsfaktoren erkennen und damit umgehen können.

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