Loten Sie stets die Stimmung aus

Change-Projekte - mögliche Brandherde frühzeitig erkennen

03.02.2010
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Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.

Regelmäßig die Stimmung im Betrieb ausloten

Deshalb kam man in der Unternehmensführung überein: Wir brauchen in dem Veränderungsprojekt ein Instrument, um regelmäßig auszuloten:

- Wie ist die Stimmung im Werk und in dessen verschiedenen Abteilungen und Bereichen?

- Inwieweit verändert sich diese? Und:

- Wo sollten wir intervenieren, damit das Ziel des Projekts erreicht wird?

Also beauftragte die Konzernleitung die Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal, die das Change-Projekt begleitete, ein solches Instrument zu entwickeln.

Dieses Tool soll letztlich ähnlich wie ein Fieberthermometer funktionieren. Das heißt, ohne einen großen Aufwand an Zeit und Energie sollte mittels Befragungen ermittelt werden, wie aktuell die Stimmung im Betrieb ist und wie sich diese seit der letzten Messung verändert hat. Wichtig war der Unternehmensleitung nämlich, dass das Messen der "Betriebstemperatur" in recht kurzen Zeitabständen erfolgt, damit

- Veränderungen, aus denen Probleme erwachsen könnten, frühzeitig erkannt werden und

- rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.

Klar wurde in den Gesprächen schnell: Die Befragung darf nicht allzu viele Fragen umfassen. Denn sonst ist das Instrument nicht mehr handhabbar und es wird von den Mitarbeitern, die während des Projekts ohnehin tendenziell überlastet sind, nicht akzeptiert. Zugleich sollte die Befragung jedoch folgende vier Dimensionen erfassen:

- Informationsfluss: Wie gut fühlen sich die Befragten informiert und wie beurteilen sie den Informationsfluss?

- Engagement: Inwieweit identifizieren sie sich mit den Zielen des Projekts und sind sie bereit, sich hierfür zu engagieren?

- Dialog: Inwieweit fühlen sie sich in den Prozess integriert und wie beurteilen sie die Möglichkeit, eigene Anregungen sowie Ideen einzubringen? Und:

- Handlungsunterstützung: Erhalten sie, sofern gewünscht und nötig, die erforderliche Unterstützung, um ihren Beitrag zum Erreichen der Ziele zu leisten?